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12. Januar 2017
Gewerbe/Industrie: Diese Risiken fürchten Unternehmen am meisten

Gewerbe/Industrie: Diese Risiken fürchten Unternehmen am meisten

Das aktuelle Allianz Risk Barometer 2017 sieht einen Anstieg von immateriellen Risiken wie beispielsweise Cyberangriffen, die der zunehmenden Digitalisierung geschuldet sind. Die steigenden Befürchtungen rund um Cyberattacken verschärfen zudem noch einmal die größte Angst der Unternehmen, und die hält sich bereits seit Jahren auf Platz eins des weltweiten Risiko-Rankings.

Cyberrisiken wie IT-Ausfälle, Spionage oder Datenmissbrauch sind in Deutschland und in Großbritannien erstmals das am meisten gefürchtete Unternehmensrisiko, weltweit stehen Cybervorfälle auf Platz 3 des Risiko-Rankings. Dies ergibt das sechste Allianz Risk Barometer 2017, das die wichtigsten Risiken für Unternehmen weltweit untersucht.

Die steigende Gefährdung durch Cyberrisiken ist den Studienautoren zufolge dem technologischen Wandel hin zu einer digitalen Wirtschaft geschuldet, in der immaterielle Vermögenswerte eine immer größere Rolle spielen. So geraten Daten, Patente und spezifisches Wissen zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen. Cybervorfälle gehen mittlerweile, so das Allianz Risk Barometer, weit über Hackerangriffe und Datenmissbrauch hinaus und gefährden digital vernetzte Unternehmen in doppelter Hinsicht. Sie können nicht nur selbst Opfer werden, sondern auch indirekt betroffen sein, wenn beispielsweise kritische Infrastruktureinrichtungen – wie Telekommunikation, Strom oder Wasser – angegriffen und lahmgelegt werden. So kann es zu großen Verlusten kommen, ohne dass dabei physische Schäden verursacht werden (Nicht-Schaden-Ereignisse).

Neue Versicherungslösungen gefragt

Dieser Wandel vom physischen Vermögensschutz zu immateriellen Risiken bedeute auch, dass sich das Versicherungsmodell weiterentwickeln müsse, das heutige Risikomanagement sei schnelllebiger und datengestützt, so die Studienautoren. Die zunehmenden immateriellen Risiken erforderten zudem spezielle Services wie IT-Forensik oder Krisenmanagement. Die Nachfrage nach neuen Versicherungsdeckungen gegen Cybervorfälle und Betriebsunterbrechungen durch Nicht-Schaden-Ereignisse steige an, da sich Unternehmen vor einem wachsenden Spektrum von Gefährdungen schützen müssten.

Die größte Angst: Betriebsunterbrechung

Weltweit und deutschlandweit auf dem 1. Platz des Allianz Risk Barometers stehen seit fünf Jahren unverändert die Betriebsunterbrechungen. Auch hier geraten als neue Auslöser – neben Streik, politischer Gewalt und Terroranschlägen – verstärkt Cyberangriffe ins Blickfeld. Die digitale Vernetzung von Unternehmen, Lieferketten und Maschinen verschärfe die Auswirkungen von Betriebsunterbrechungen, da sie sich von einem Unternehmen aus schnell großflächig über Regionen oder Branchen ausbreiten und vielerorts Ausfallschäden verursachen könnten, konstatiert das Allianz Risk Barometer.

Marktentwicklungen gelten weltweit als zweitwichtigstes Unternehmensrisiko im Jahr 2017, in Deutschland belegen sie Platz 3. Auf Platz 10 neu ins deutschlandweite Risk Barometer eingestiegen ist die Sorge um den Brexit und den Zerfall der Eurozone, die die exportorientierte deutsche Wirtschaft derzeit besonders umtreibt. Gerade global agierende Unternehmen müssten damit rechnen, dass durch die jüngsten politischen Weichenstellungen Populismus und Protektionismus weiteren Auftrieb erhalten und sich nachteilig auf ihr Geschäft auswirken könnten, so die Studienautoren. (ad)

Über die Studie

An der Umfrage zum Allianz Risk Barometer 2017 beteiligten sich über 1.200 Experten aus verschiedenen Unternehmen und der Allianz Gruppe aus insgesamt 55 Ländern.