AssCompact suche
Home
Management & Wissen
17. Januar 2019
IDD-konforme Weiterbildung: gut beraten legt kräftig zu

IDD-konforme Weiterbildung: gut beraten legt kräftig zu

Die Brancheninitiative gut beraten meldet für 2018 insgesamt 34.596 neue Bildungskonten und ein deutliches Wachstum von 26,3%. Die IDD habe der Weiterbildung einen ordentlichen Schub verpasst: 2018 investierten vertrieblich Tätige in der Assekuranz fast 3,6 Millionen Stunden in ihre Weiterbildung.

 

gut beraten hat die Bilanz für das Jahr 2018 präsentiert. Mit 26,3% konnte die Brancheninitiative ein außerordentliches Wachstum verbuchen und registrierte insgesamt 34.596 neue Bildungskonten. „Die IDD hat zum Jahresbeginn 2018 der Weiterbildung der vertrieblich Tätigen unserer Branche zweifellos einen deutlichen Schub gegeben,“ erklärte Dr. Katharina Höhn, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Berufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e. V. Die Infrastruktur von gut beraten habe die neuen gesetzlichen Anforderungen nach IDD kundenorientiert und erfolgreich umgesetzt, so Höhn weiter. „Insgesamt 34.596 neue Teilnehmer im zu Ende gegangenen Jahr bedeuten für uns einen außerordentlichen Vertrauensbeweis.“ Insgesamt verzeichnete die gut beraten-Datenbank Ende Dezember 166.039 Bildungskonten.

3,6 Millionen Stunden Bildungszeit in 2018

Die Teilnehmer erarbeiteten sich im vergangenen Jahr fast 3,6 Millionen Stunden (3.554.097 Stunden). Im Vergleich zum Jahr 2017 stellt dies einen Anstieg um 31,1% dar. Pro vertrieblich Tätigem in der Assekuranz bedeutet das im Schnitt 21,4 Stunden Bildungszeit im Jahr 2018 – gleichgültig, wie lange er sich bereits im Rahmen von gut beraten weiterbildet. Fast 15 Millionen Stunden Bildungszeit dokumentiert die gut beraten-Weiterbildungsdatenbank zum 31.12.2018. Über 68.000 IDD-Bescheinigungen wurden ausgestellt. Damit haben bereits 68.249 gut beraten-Teilnehmer 10,5 Monate nach dem Start der IDD ihre 15-Stunden-Nachweise aus der gut beraten-Weiterbildungsdatenbank erhalten.

Präsenzveranstaltungen bevorzugt

Als Lernform geben die gut beraten-Teilnehmer mehrheitlich Präsenzveranstaltungen den Vorzug. Deren Anteil an allen von der Initiative anerkannten Weiterbildungsformen sinkt jedoch kontinuierlich: Betrug der Anteil Ende 2015 noch 66%, verringerte er sich bis Ende 2018 auf 52% (246.711 Bildungsmaßnahmen). Das selbstgesteurte E-Learning als zweithäufigste Lernform hat demgegenüber im gleichen Zeitraum um zwölf Prozentpunkte auf 34% (163.014 Bildungsmaßnahmen) zugenommen.

Verbesserung der Fachkompetenz hat Priorität

Was die Inhalte der Weiterbildung im Jahr 2018 angeht, so steht klar die Verbesserung der Fachkompetenz im Fokus der Teilnehmer. 74% der Weiterbildungsmaßnahmen vermittelten Fachwissen und fachbezogene Fertigkeiten wie gesetzliche Veränderungen oder Neuerungen in der Produktwelt. Weniger gefragt sind mit 26% Qualifizierungen, um die Beratungskompetenz zu stärken.

Altersstruktur weitgehend unverändert, Anteil der Älteren wächst

Abgesehen von einer Ausnahme zeigt sich die Altersstruktur von gut beraten 2018 weitgehend unverändert. So ist die Gruppe der 41- bis 60-Jährigen Ende 2018 mit 87.261 Teilnehmern bzw. 52,6% nach wie vor am stärksten repräsentiert. Auch die Altersgruppe der 21- bis 40-Jährigen ist mit 33% vergleichsweise stark vertreten. Was in der Bilanz auffällt: Die Altersgruppe der 61- bis 70-Jährigen verzeichnet 2018 einen Anstieg um 34,9% auf 21.483 Teilnehmer. Inzwischen ist fast jedes achte Bildungskonto dieser Altersgruppe zuzuordnen.

So verteilen sich die unterschiedlichen Vermittler

Zum Jahresende nahmen 61.183 Ausschließlichkeitsvermittler und weitere 39.039 Vermittler im angestellten Außendienst an Maßnahmen teil. Auf diese beiden Gruppen entfallen 61% der gut beraten-Teilnehmer. Hier zeigt sich ein Minus von elf Prozentpunkten im Vergleich zum Jahresende 2017. Der Anteil von Maklern und Mehrfachagenten beträgt 21% (35.329 Teilnehmer). Die Gruppe der Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern hat 2018 um fünf Prozentpunkte auf 20.076 Vermittler (12%) zugenommen.

Freiwillige Weiterbildung von 30 Stunden bleibt Maxime

Gerald Archangeli, Vorsitzender des Trägerausschusses der Initiative und Vizepräsident des Bundesverbandes der Versicherungskaufleute, warnte zugleich, dass derzeit Bildungsanbieter mit formschönen Zertifikaten unterwegs seien, bei denen die vertrieblich Tätigen zunächst prüfen müssten, ob deren Weiterbildungsanforderungen den Vorgaben der VersVermV entsprächen. Archangeli unterstricht auch, dass es die Zielsetzung der freiwilligen Brancheninitiative bleibe, „dass wir neben den IDD-Anforderungen weiterhin die freiwillige jährlich 30-stündige Weiterbildung anstreben, fördern und entsprechend dokumentieren.“ (tk)

Lesen Sie dazu auch:

Weiterbildungspflicht: Das sollten Vermittler wissen