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11. Januar 2018
IDEAL-Chef kritisiert zu hohe Solvency-II-Kosten

IDEAL-Chef kritisiert zu hohe Solvency-II-Kosten

Die Kosten zur Erfüllung der Solvency-II-Aufsichtsvorgaben könnten kleine und mittelständische Versicherer an ihre Grenzen bringen, meint Rainer M. Jacobus, Vorstandsvorsitzender der IDEAL Versicherungsgruppe. Er fordert eine Nachjustierung bei den Anforderungen.

Der geringe Erkenntnisgewinn durch Solvency II rechtfertige nicht den Aufwand und die Kosten, die Versicherer durch das noch junge Aufsichtssystem aufbringen müssten. Dieser Art äußert sich Rainer M. Jacobus, Vorstandsvorsitzender der IDEAL Versicherungsgruppe, in einem Video-Interview auf InsuranceTV. Das seit Januar 2016 geltende Aufsichtssystem für Versicherungsunternehmen, Solvency II, belaste in seiner bestehenden Komplexität und Intensität besonders kleine und mittlere Versicherer und verfehle mit den Berichtspflichten noch dazu das Ziel, für mehr Transparenz gegenüber dem Verbraucher zu sorgen, konstatiert der IDEAL-Chef.

Marktkonsolidierung könnte die Folge sein

Jacobus plädiert dafür, die Vorgaben bei den Berichtspflichten und den Governance-Funktionen, insbesondere für kleinere und national tätige Versicherer, zurückzufahren. Bei der IDEAL Versicherungsgruppe würden mittlerweile rund 8% der Personalkosten auf das Konto des europäischen Aufsichtsregimes gehen. Jacobus warnt in einem ergänzenden Pressestatement davor, dass Solvency II zu einer Marktkonsolidierung bei den kleinen und mittleren Unternehmen führen wird, da diese sich die weiter steigenden Kosten für die Aufsichtsvorgaben nicht leisten können. Seiner Ansicht nach werde das Proportionalitätsprinzip, das mittelständische Versicherer schützen soll, de facto nicht angewandt. (bh)