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9. Oktober 2018
Immobilienanleger machen Preisrallye nicht mehr überall mit

Immobilienanleger machen Preisrallye nicht mehr überall mit

Die anhaltende Preisrallye bei Immobilien in Deutschland sowie dem europäischen Ausland lässt die professionellen Immobilienanleger allmählich skeptischer werden. Sie gehen laut einer aktuellen Auswertung von Universal-Investment die hohen Preise nicht mehr überall mit.

Im sechsten Jahr der von Universal-Investment durchgeführten Umfrage zum Verhalten institutioneller Immobilienanleger sieht der Großteil weiterhin das europäische Ausland und Deutschland als Anlageschwerpunkt seiner Neuinvestitionen. Die europäischen Immobilienpreise werden als teuer, aber noch akzeptabel bewertet. In Nordamerika sehen viele die Preise als nicht mehr akzeptabel. Gewachsen ist das Interesse an Büroimmobilien, für den Einzelhandel und Hotels schwächt es sich ab. Bei Neuinvestitionen wollen fast drei Viertel auf eine Service-KVG setzen.

Deutschland und Europa weiter im Fokus

Die institutionellen Anleger legen mit 70,2% (Vorjahr: 46,8%) einen gestiegenen Investitionsschwerpunkt auf Deutschland. Der Rest von Europa blieb mit 28,2% kaum verändert (Vorjahr: 30,8%). In Nordamerika wollen in Zukunft nur noch 0,8% investieren (Vorjahr: 18,9%). Ähnlich sieht es auch in der Asien/Pazifik-Region aus: Hier ist der Anteil auf 0,8% (Vorjahr: 3,5%) gesunken. In Wachstumsmärkte wollen die Immobilienanleger weiterhin nicht investieren. Der Fokus auf Deutschland und Europa entspricht auch den realen Beständen auf unserer Plattform und zeigt die Konzentration auf etablierte Märkte“, erklärt Stefan Rockel, Geschäftsführer von Universal-Investment.

Preisniveau überschreitet Akzeptanzgrenzen

70% der Befragten schätzen die Immobilienpreise Europas als hoch, aber noch akzeptabel ein (Vorjahr: 50%). Für deutsche Immobilien stimmen wie im Vorjahr 90% dieser Einschätzung zu. Anders in Nordamerika: 66,5% (Vorjahr: rund 25%) schätzen die Preise als inakzeptabel ein. „Die Einschätzung der Immobilienpreise in Verbindung mit den heute vorhandenen Zins- und Konjunkturerwartungen zeigt, dass institutionelle Investoren das Preisniveau kritisch, gleichzeitig aber auch differenziert betrachten Darüber hinaus werden auch aktuelle politische Entwicklungen als Grund für das rückläufige Interesse an Nordamerika genannt (rund 33,3%), gleiches gilt für den britischen Immobilienmarkt“, so Rockel weiter.

Renditeerwartungen gehen weiter zurück

Die Renditeerwartung an den laufenden Cashflow geht weiter zurück und liegt inzwischen bei 3,96% (Vorjahr: 4%). 72,7% sehen hier den Renditeschwerpunkt. Bei der realisierten Gesamtrendite erwarten sie die Befragten 5,25% (Vorjahr: 4,72%). Nahezu unverändert blieben die Anforderungen bei der nicht realisierten Gesamtrendite: Sie liegt bei durchschnittlich 4,66%. Im Vorjahr erwarteten die Anleger 4,57%. Bei der Frage nach der Risikoverteilung setzen 69,8% auf Core und 27,1% auf Core+. Value-add-Immobilien spielen hingegen so gut wie keine Rolle (3,1%).

Deutscher Immobilienspezialfonds ist Favorit der Anlagevehikel

Für Neuinvestitionen wollen alle Befragten auch auf die Offenen Immobilienspezialfonds nach deutschem Recht (nach KAGB) setzen, gefolgt von Offenen Immobilienfonds nach Luxemburger Recht (63%) und den ebenfalls von dort kommenden SCS und SCSp (33,3%). Die Befragten sind bereits zu 66,8% in deutschen Immobilien-Spezialfonds und zu 9,7% in dessen Luxemburger Pendant investiert. Bei REITs beträgt der Anteil 11,1% und bei KAGB-Investment-KGs 22,2%. (mh)