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7. Dezember 2018
Immobilienpreise in deutschen Mittelstädten gehen weit auseinander

Immobilienpreise in deutschen Mittelstädten gehen weit auseinander

In Konstanz sind sowohl die Mieten als auch die Kaufpreise unter allen deutschen Städten zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern am höchsten. Wohnen ist derweil besonders in süddeutschen Universitätsstandorten teuer. Günstig ist es hingegen meist in ostdeutschen Mittelstädten.

In deutschen Mittelstädten herrscht eine große Diskrepanz bei den Miet- und Kaufpreisen von Immobilien. Die teuersten Standorte befinden sich im Süden der Republik, am günstigsten wohnen die Deutschen im Osten und in Teilen Nordrhein-Westfalens. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse von immowelt.de. Untersucht wurden dafür die Miet- und Kaufpreise der insgesamt 111 deutschen Städte zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern.

Spitzenreiter Konstanz

Die teuerste Mittelstadt ist Konstanz. Wohneigentum kostet dort im Median 4.550 Euro pro m2. Mietwohnungen werden für eine Kaltmiete von 12,10 Euro angeboten. Die Lage am Bodensee, die renommierte Universität und Arbeitsplätze im Wissenschaftssektor sind Gründe für die große Anziehungskraft. Die Attraktivität spiegelt sich in den hohen Preisen am Immobilienmarkt wieder. Dabei sind die Kaufpreise den Mieten davongeeilt, wie der Mietmultiplikator zeigt. Er sagt aus, wie viele Jahresmieten man für eine Immobilie investieren muss. In Konstanz zahlen Käufer mehr als die 31-fache Jahresmiete.

Teurer Wohnungskauf in Rosenheim und Landshut

Noch höher ist der Mietmultiplikator nur in Rosenheim und Landshut. Während die Kaufpreise mit 4.290 Euro in Rosenheim und 3.950 Euro pro m2 in Landshut am zweit- beziehungsweise drittteuersten sind, rangieren die Mieten in beiden Städten mit rund 10 Euro pro m2 eher im oberen Mittelfeld. Die Hochschulen und die pendelbare Nähe zu München locken immer mehr Menschen in die beiden Kommunen. Bei Rosenheim kommt zudem die gute Lage im Alpenvorland in der Nähe zum Chiemsee hinzu. Eine Folge der Attraktivität: Wohnraum wird dort immer begehrter und knapper. Aus diesem Grund entstehen zahlreiche Neubauten, die wiederum teuer am Markt angeboten werden.

Bayern und Baden-Württemberg dominieren

Besonders auffällig ist, dass im Ranking größtenteils Städte aus Bayern und Baden-Württemberg an der Spitze liegen. Lediglich das hessische Bad Homburg bildet die Ausnahme in den Top 10. Die Kaufpreise liegen dort aktuell bei 3.830 Euro. Mit Mieten von 11,50 Euro ist Bad Homburg sogar die drittteuerste untersuchte Stadt. Die Kurstadt im Taunus besticht durch ihre verkehrsgünstige Lage zu Frankfurt. Die Finanzmetropole ist nur etwas mehr als 20 Kilometer entfernt und liegt damit in Pendelnähe.

Mittelstädte im Osten am günstigsten

Auch am unteren Ende des Rankings zeigt sich ein einheitliches Bild. Hier befinden sich viele Kommunen aus dem Osten. Die mit Abstand günstigste aller untersuchten Städte ist Plauen. 490 Euro kostet der Quadratmeter für Wohneigentum, bei Mietobjekten sind es 4,50 Euro. Käufer zahlen für eine Eigentumswohnung oder ein Haus dort somit nicht einmal das 10-fache der Jahresmiete. Auch weitere ostdeutsche Städte wie Görlitz, Gera, Zwickau oder Dessau-Roßlau zählen zu den günstigsten untersuchten Standorten. Die Kaufpreise liegen hier bei maximal 830 Euro pro m2, die Mieten bei 5,60 Euro. Eine der wenigen Ausnahmen ist Greifswald. Die Universitätsstadt an der Ostsee ist in Sachen Wohnen die teuerste ostdeutsche Mittelstadt und liegt deutschlandweit preislich im oberen Mittelfeld. Wohneigentum kostet pro m2 2.020 Euro, Miete 8,40 Euro. (mh)