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1. Februar 2016
Indexpolice ist nicht gleich Indexpolice

Indexpolice ist nicht gleich Indexpolice

Indexpolicen sind noch relativ neu am Markt. Erst vor etwas mehr als einem Jahr tauchten sie im Spektrum der Altersvorsorgeprodukte auf. Sie sind eine moderne Version der klassischen Lebensversicherung – verbunden mit einer Indexbeteiligung. Die Ratingagentur ASSEKURATA hat sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede angesehen.

„Indexpolicen sind eine moderne Produktvariante in der Lebensversicherung mit innovativem Kapitalanlagemechanismus. Sie reihen sich zwischen klassischer und fondsgebundener Altersvorsorge ein, enthalten durch die Bindung an den Deckungsstock aber einen klassischen Kern“, erklärt Lars Heermann von der Ratingagentur ASSEKURATA die noch neue Produktkategorie. Indexpolicen eröffnen Kunden die Möglichkeit, über eine Indexbeteiligung unmittelbar an den Kapitalmarktentwicklungen zu partizipieren. Auf Garantien müssen die Kunden dabei nicht gänzlich verzichten. In der gerade veröffentlichten „ASSEKURATA-Überschussstudie 2016“ haben zehn Anbieter mit einem Marktanteil von 37,8% nähere Angaben zu ihren Indexpolicen gemacht. Darüber hinaus haben drei weitere Gesellschaften angekündigt, in den nächsten Monaten eine Indexpolice neu einzuführen. Trotz gleicher Bezeichnung machen die ASSEKURATA-Analysten neben Gemeinsamkeiten auch einige Produktunterschiede aus.

Kein Rechnungszins, aber Brutto-Beitragsgarantie

Laut Studie enthalten die meisten Indexpolicen in der Aufschubphase keinen garantierten Rechnungszins mehr. Allerdings weisen alle betrachteten Tarife eine Brutto-Beitragsgarantie auf, die teilweise von einer Mindestvertragslaufzeit abhängt. Ebenfalls garantieren alle Tarife Mindestrückkaufswerte sowie eine lebenslange Mindestrente. Zudem sei bei allen untersuchten Tarifen das Kapitalverlustrisiko für die Kunden ausgeschlossen. Im Gegenzug würden Kunden nur anteilig an der Wertentwicklung des Index partizipieren.

Die Mehrheit der untersuchten Tarife ist nach ASSEKURATA-Angaben mit einem Cap ausgestattet, der aktuell zumeist über 3,00%, bei einigen Anbietern sogar über 3,50%, liegt. Ein Cap deckelt die positiven monatlichen Wertentwicklungen nach oben. Dies bedeutet, dass der Kunde mit seinem Sparkapital nur bis zu einer im Voraus festgelegten Höhe an der positiven Performance des Index in einzelnen Monaten beteiligt wird. Einzelne Studienteilnehmer sehen in ihren Tarifen stattdessen eine Quote vor. Diese begrenzt die Indexbeteiligung des Kunden in relativer Hinsicht. Dabei partizipiert der Kunde mit einem im Voraus festgelegten Prozentsatz an jeder positiven Monatsperformance des Index.

Auf Überschussdeklaration achten

ASSEKURATA gelangt in der Studie zu der Erkenntnis, dass die untersuchten Indexpolicen insgesamt eine recht hohe Anlagevielfalt bieten, sowohl hinsichtlich der angebotenen Indizes als auch der Ausgestaltung der Indexpartizipation. Allerdings bleibt der deklarierte Überschusszins des Versicherers auch bei Indexpolicen ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Er ist eine wichtige Bestimmungsgröße für die Indexbeteiligung. Je höher die deklarierte laufende Verzinsung ausfällt, desto mehr Kapital steht für den Kauf von Optionen zu Verfügung, die letztlich die Höhe des Caps bzw. der Quote beeinflussen. Aktuell liegt die laufende Verzinsung von Indexpolicen je nach Berechnungsmethode im Durchschnitt zwischen 3,00% und 3,41%. Alternativ zur Indexbeteiligung kann der Kunde, wenn er eine sichere Verzinsung wünscht, zu Beginn eines Indexjahres aber auch eine vorab bekannte sichere Verzinsung wählen bzw. die Indexbeteiligung abwählen.

Weitere Informationen zu Indexpolicen enthält die „ASSEKURATA-Überschussstudie 2016“, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde. Die Studie kann hier bestellt werden. (bh)