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25. November 2014
ITA stellt Honorar-Tarifen positives Zeugnis aus

ITA stellt Honorar-Tarifen positives Zeugnis aus

Viele Versicherer haben einer aktuellen Studie des Instituts für Transparenz (ITA) zufolge weiterhin keine Honorar-Tarife im Angebot. Das Institut hat zudem berechnet, welche Kostenersparnis Honorar-Tarife bringen könnte. Die künftige Bedeutung von Honorar-Tarifen schätzt das ITA hoch ein.

Das ITA hat Anbieter von Altersvorsorgeprodukten befragt, ob sie Honorar-Tarife anbieten. Demnach hat fast jeder dritte befragte Produktanbieter einen Honorar-Tarif im Angebot. 48 von 68 Anbietern halten sich bisher zurück. Ein Anbieter wolle im Januar 2015 mit Honorar-Tarifen starten, so das Ergebnis. Zu 64 Tarifen hat das Institut Details zusammengestellt und 29 unterschiedliche Produktmerkmale aus verschiedenen Kategorien wie Garantien, Flexibilität, Risikoschutz und Kapitalanlage untersucht.

Hohe Flexibilität

Insgesamt bieten Honorar-Tarife laut der Untersuchung viele Möglichkeiten und hohe Flexibilität. Im Durchschnitt über alle untersuchten Produkte lagen die gesamten, von den Beiträgen abgezogenen, Kosten bei rund 2.355 Euro. Ein Sparer muss demnach im Durchschnitt 6,5% seiner gesamten Beiträge für eine Honorar-Rentenversicherung ausgeben. „Bei der günstigsten klassischen Rentenversicherung zahlt der Kunde über die ganze Laufzeit nur 1.470 Euro Kosten. Das entspricht rund 4% seiner Beiträge“, analysiert Dr. Mark Ortmann, Geschäftsführer des ITA.

Sehr günstige Effektivkosten

Bei anderen Produkten wie fondsgebundenen Rentenversicherungen oder Hybridprodukten kommen noch Fondskosten hinzu. „Die Effektivkosten, also die durchschnittliche Minderung der Rendite durch sämtliche Kosten, betragen beim günstigsten Anbieter nur 0,24%“, hebt Ortmann hervor. Das sei sehr wenig und deutlich weniger, als vermögende Privatkunden für eine Vermögensverwaltung bezahlen, selbst wenn man die Beratungskosten zusätzlich berücksichtigt. Im Durchschnitt über alle untersuchten Produkte lagen die Effektivkosten bei knapp unter 1%.

10% niedrigere Kosten

Zu den Produktkosten kommen allerdings noch die Kosten für die Beratung hinzu. Diese Beratungskosten könnten sich laut ITA aus der Ersparnis finanzieren lassen. Die Kostenersparnis bei einer klassischen Rentenversicherung über 30 Jahre und einem monatlichen Beitrag von 100 Euro betrug laut ITA-Untersuchung demnach fast 3.400 Euro gegenüber einem provisionsbasierten Normaltarif. Der Kunde könne so mit dem Honorar-Tarif gegenüber dem normalen Tarif fast 10% seiner Beiträge an Kosten sparen und daraus den Berater bezahlen, so das Institut weiter. Bei den aktuellen Produktkosten sehen die ITA-Analysen noch erheblich Luft nach unten ist.

Zunehmende Bedeutung

„Heute bietet nur ein Teil aller Versicherer Honorar-Tarife an“, fasst Ortmann die Studienergebnisse abschließend zusammen. „Das wird sich die nächsten Jahre ändern. Die Bedeutung der Honorar-Beratung und damit der Honorar-Tarife wird zunehmen“, ist sich Ortmann sicher, „insbesondere, wenn der Gesetzgeber die Honorar-Beratung im Versicherungsbereich neu regelt.“ (mh)