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29. November 2017
IVFP nimmt private Krankenversicherer unter die Lupe

IVFP nimmt private Krankenversicherer unter die Lupe

Wie ist es um die „Gesundheit“ der privaten Krankenversicherer in Deutschland bestellt? Das IVFP hat in seinem aktuellen Rating „KV Unternehmensqualität 2017“ die Zahlen von insgesamt 33 Krankenversicherungsunternehmen näher betrachtet. Ein Name sticht dabei besonders hervor.

Gefangen zwischen Zinskrise und Leistungssteigerungen müssen sich auch die Krankenversicherer der Digitalisierungsherausforderung stellen und derweil gegen das Negativimage der stetig steigenden Beiträge kämpfen. Die Leistungsaufwendungen durch immer höhere Kosten im Gesundheitswesen steigen jedes Jahr weiter an und mit der lange überfälligen Reform der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) wird es wohl nicht besser werden, so das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP), das jüngst die privaten Krankenversicherer in einem Rating unter die Lupe genommen hat.

Genauer betrachtet wurden im aktuellen Rating „KV Unternehmensqualität 2017“ insgesamt 23 Kriterien, aufgeteilt in die Qualitätsbereiche Stabilität/Größe, Sicherheit, Ertragskraft/Gewinn und Markterfolg. So wurden insgesamt 210 Punkte vergeben. Dabei wurden nach Aussagen des IVFP nur Werte untersucht, die sich aus den Zahlenwerken der Krankenversicherungsunternehmen respektive deren Einbettung in eine Unternehmensgruppe (Konzernbericht) und aus öffentlich zugänglichen Quellen (Geschäftsbericht, BaFin-Berichte) herauslesen lassen.

R+V auf dem Siegerrang

Bei insgesamt 33 untersuchten Krankenversicherungsunternehmen ergibt sich im aktuellen IVFP-Rating „KV Unternehmensqualität 2017“ folgendes Bild: Die R+V Krankenversicherung AG kann sich als Sieger mit einer Gesamtnote von 1,3 an die Spitze setzen. Dahinter folgen sechs Unternehmen, die sich mit einer 1,4 den zweiten Rang teilen: Allianz Private Krankenversicherung, ALTE OLDENBURGER, DEVK, LVM, Provinzial Kranken und SIGNAL Kranken. Auf Platz drei landen Debeka und Deutscher Ring Kranken mit einer Gesamtnote von 1,5.

In der Gesamtergebnistabelle folgen dann 14 Gesellschaften, die sich mit Gesamtnoten zwischen 1,6 und 1,9 auf die Plätze vier bis sieben verteilen; auf den Plätzen acht bis zwölf finden sich zehn weitere Unternehmen mit Gesamtnoten von 2,0 bis 2,8.

IVFP nimmt private Krankenversicherer unter die Lupe

Über die Teilbereiche und Kriterien

Im Teilbereich Stabilität/Größe wurden vor allem die Konzernstruktur, der Bestand an natürlichen Personen, die Beitragseinnahmen sowie die Kapitalanlagen im Geschäftsjahr untersucht. Verschiedene Quoten hat dagegen der Teilbereich Sicherheit im Blick: SCR- und MCR-Quote, Eigenkapital- und Sicherheitsmittel- sowie versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote. Außerdem wurde im Teilbereich Sicherheit geprüft, ob der jeweilige Krankenversicherer Mitglied in einer Sicherungseinrichtung ist.

Auch im Teilbereich Ertragskraft/Gewinn standen unterschiedliche Quoten im Fokus der Ratingautoren, beispielsweise RfB-Quote, Überschussverwendungsquote, Verwaltungs- und Abschlusskostenquote und die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen. Der Teilbereich Markterfolg überprüft unter dem Kriterium „Trendanalyse“, ob sich die Werte eines Krankenversicherungsunternehmens eher positiv oder negativ entwickelt haben. Außerdem fallen die Zuwachsquote der Anzahl versicherter natürlicher Personen und der verdienten Bruttobeiträge ins Gewicht und die Beschwerdequote der BaFin wurde mit in die Bewertung einbezogen. (ad)