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24. März 2015
Jeder zweite Deutsche findet Preissteigerungen in BU-Verträgen inakzeptabel

Jeder zweite Deutsche findet Preissteigerungen in BU-Verträgen inakzeptabel

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) gilt unter Experten als eine der wichtigsten Policen und ist daher häufiger Gegenstand von Untersuchungen. Eine neue Studie zeigt nun erneut: Rund 60% der Deutschen haben keine BU-Absicherung. Jeder Fünfte weiß zudem nicht, ob die eigene BU-Rente ausreicht. Problematisch finden BU-Kunden aber vor allem eins: Beitragssteigerungen.

Bei Anbietern, Verbraucherschützern und Analysehäusern herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass die BU ein besonders wichtiger Teil der privaten Vorsorge ist. Dennoch haben rund 60% der Deutschen sich nicht gegen Berufsunfähigkeit abgesichert. Das ist das Ergebnis einer onlinerepräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Toluna im Auftrag von Canada Life. Die über tausend Teilnehmer zwischen 18 bis 55 Jahren haben als hierfür mehrere Gründe angegeben. Etwa jeder dritte Befragte hält die BU zwar für eine wichtige Versicherung, hat aber selbst noch keine abgeschlossen. Jeder Fünfte hat sich hingegen noch gar keine Gedanken über das Thema gemacht. 10% der Umfrageteilnehmer stufen die Police zudem als unwichtige Versicherung ein.

Oft mangelhafter bis gar kein Schutz

 

Jeder zweite Deutsche findet Preissteigerungen in BU-Verträgen inakzeptabel

 

„Dass so viele Menschen ohne Absicherung durchs Arbeitsleben gehen und damit ihre Existenz riskieren, ist alarmierend“, kommentiert Bernhard Rapp, stellvertretender Deutschlandchef der Canada Life. Insgesamt hat sich laut der Befragung des Lebensversicherers nur ein Viertel der Deutschen ausreichend in Form einer BU abgesichert. Hinzu kommen weitere 20%, die zwar einen entsprechenden Vertrag besitzen, sich aber nicht sicher sind, ob dieser im Ernstfall auch ausreichenden Schutz bietet. Solche Befürchtungen sind laut Studienherausgeber berechtigt. Demnach sichern BU-Verträge zum Teil Renten ab, die nur knapp über dem Niveau von Arbeitslosengeld II liegen. Die durchschnittliche Höhe der versicherten BU-Renten betrug dem Lebensversicherer zufolge 2013 nur 771 Euro, wenn man BU-Zusatzversicherungen mit einrechnet.

Mangelnde Aufklärung

Viele Menschen wüssten nicht, dass eine solche Rente gegenüber Sozialleistungen angerechnet wird. „Wenn man einen Vertrag im Aktenordner hat, ist leider noch nicht alles gut. Man muss wissen, ob die abgesicherte Rente für den derzeitigen Lebensstandard reicht“, so Rapp. „Kunden sollten sich schnell Klarheit verschaffen. Makler können sie hier unterstützen und wenn nötig aufzeigen, wie sie ihren Schutz passgenau aufstocken können.“

Prämien-Anstieg wird klar abgelehnt

 

Jeder zweite Deutsche findet Preissteigerungen in BU-Verträgen inakzeptabel

 

Den Preis ihrer BU haben die Deutschen deutlich besser im Blick als die damit verbundene Absicherung. Etwa vier Fünftel der Befragten wissen demnach, dass der monatliche Beitrag während der Laufzeit ansteigen kann. Akzeptieren will dies aber nur ein Drittel. Rund die Hälfte der Befragten findet Preissteigerungen während der Laufzeit aber inakzeptabel, ein weiteres Fünftel ist sich diesbezüglich nicht sicher. Die Problematik von Beitragserhöhungen bei BU-Versicherungen hat zuletzt auch eine Untersuchung von Franke und Bornberg aufgezeigt. Demzufolge dürften die Überschüsse bei einigen BU-Versicherern absinken und dadurch höhere Beiträge während der Laufzeit nötig werden. (mh)