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27. März 2015
Keine Angst vor Altersarmut, aber Nachholbedarf in Erbschaftsfragen

Keine Angst vor Altersarmut, aber Nachholbedarf in Erbschaftsfragen

Die Rentenlücke scheint insbesondere Deutschen mit mittlerem und hohem Einkommen wenig Sorgen zu bereiten. Im Gegenteil, sie blicken abgesehen vom Pflegerisiko optimistisch in Richtung Ruhestand. Sie gehen davon aus, genügend Vermögen aufgebaut zu haben. Wer ihr Vermögen aber einmal erben soll, damit beschäftigen sie sich nicht, so eine aktuelle Studie.

Endlich wieder die Freiheit haben, tun und lassen zu können, was man will. So blicken gut verdienende Deutsche ab 45 Jahren auf ihren Ruhestand. Laut der gerade veröffentlichten Studie „Risiko & Vorsorge im Fokus. Vermögensplanung für den Ruhestand 2015“ der Gothaer Versicherungen verbindet die überwiegende Mehrheit der befragten Personen mit ihrem Alter ein positives Grundgefühl mit Vorfreude auf mehr Zeit für Familie und Hobbies. Zudem sind die meisten davon überzeugt, die eigenen Grundbedürfnisse im Alter finanziell stemmen zu können. Fast alle Befragten gehen davon aus, dass sie diese Kosten mit ihrem Vermögen und ihren laufenden Einnahmen decken können. Dazu zählen die Ausgaben für Verpflegung, Wohnen und Bekleidung. Auch die Erhaltung von Mobilität, Freizeitaktivitäten und Gesundheitspflege sieht die große Mehrheit im Alter als nicht gefährdet an.

Jeder dritte Befragte rechnet aber mit dem eigenen Pflegefall und das Pflegerisiko wird vor allem als Bedrohung für die nahen Angehörigen gesehen. Bei der Einschätzung der privaten Kosten für die stationäre Pflege gehen die Antworten weit auseinander. Einen Mittelwert von gut 30.000 Euro könnten rund zwei Drittel der Befragten auf jeden Fall aus dem persönlichen Vermögen aufbringen. Ein Drittel der Befragten sieht sich damit als finanziell überfordert an.

Regelung des Erbes wird vernachlässigt

Die Studie hat sich auch damit befasst, wie die Deutschen ihre rechtlichen Vorsorge- und Erbschaftsangelegenheiten regeln. Demnach haben sich rund drei Viertel aller befragten Personen zumindest um einzelne Teile ihrer rechtlichen Vorsorge gekümmert. Auf die gesetzliche Erbfolge setzt nahezu die Hälfte der Befragten. Und wer wird als Erbe eingesetzt: Die große Mehrzahl will den eigenen Kindern oder dem eigenen Lebenspartner einen hohen Geldbetrag zukommen lassen. Zwei Drittel der ab 60-Jährigen rechnen damit, 20.000 Euro und mehr vererben zu können.

Ein Viertel der Bürger hat jedoch in Sachen Vererben noch gar nichts geregelt. Besonders vernachlässigt haben die Befragten nach Auskunft der Studienherausgeber den Aspekt der Geldschenkung, nur wenige von ihnen entscheiden über Geldschenkungen, obwohl die Begünstigten längst feststehen – und obwohl ein Großteil der Befragten angibt, seine Erbregelung möglichst steuerbegünstigt gestalten zu wollen.

Über die Studie

Die Studie „Risiko & Vorsorge im Fokus. Vermögensplanung für den Ruhestand 2015“ wurde vom Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Gothaer Versicherungen und des F.A.Z.-Fachverlags unter 1.005 Bürgern ab 45 Jahren mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 2.500 Euro oder mehr durchgeführt. (ad)