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10. August 2017
Kfz- und Wohngebäudeversicherung nicht überall aus dem Gröbsten raus

Kfz- und Wohngebäudeversicherung nicht überall aus dem Gröbsten raus

In den letzten Jahren haben die Versicherer die Bereiche Kfz und Wohngebäude saniert. In einer Analyse hat Assekurata nun ermittelt, dass hier einige Anbieter noch zu kämpfen haben. In der Kfz-Versicherung bleibt zudem die Einführung des elektronischen Ortungssystems E-Call eine Herausforderung, der Notruf könnte aber auch die Telematik-Tarife beflügeln.

Zwar blicken die Schaden- und Unfallversicherer auf ein ertragreiches Jahr 2016 zurück, doch bleiben die Kfz- und die verbundene Wohngebäudeversicherung Sorgenkinder, wie eine Auswertung der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur zeigt. Hier stehen die Zeichen auch in Zukunft auf Sanierung, da sich 2016 nicht alle Anbieter in der Gewinnzone bewegten. So kämpfen die Kfz-Versicherer mit steigenden Schadenkosten und in der Wohngebäudeversicherung bleiben die Leitungswasserschäden der wesentliche Treiber für Beitragsanpassungen. Für Ausgleich sorgen andere Sparten wie die Hausrat-, Unfall- und Haftpflichtversicherung mit ihren sehr stabilen Erfolgsbeiträgen. Insgesamt ergab sich für das Jahr 2016 folgendes Bild: Die deutschen Schaden- und Unfallversicherer erzielten mit 2,3 Mrd. Euro einen etwas niedrigeren versicherungstechnischen Gewinn als im Vorjahr (2,5 Mrd. Euro), doch ist dies vor dem Hintergrund der 2016 gestiegenen Belastungen durch Elementarschäden als positives Ergebnis zu sehen.

Elementarschäden 2017 bislang überschaubar

Im laufenden Jahr verliefen die Schäden durch Starkregen, Stürme oder auch Überschwemmungen dagegen eher moderat. Abgesehen von den Sturmtiefs Thomas im Februar und den Unwettern „Paul“ und „Rasmund“ im Juni und Juli dieses Jahres, die nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für versicherte Schäden in Höhe von rund 600 Mio. Euro gesorgt hatten, blieben weitere flächendeckende Elementarschäden bislang aus.

E-Call könnte Telematik-Tarife beflügeln

Die Einführung des elektronischen Ortungssystems E-Call stellt die Schaden- und Unfallversicherer unverändert vor eine große Herausforderung, so die Assekurata-Analysten zu den Entwicklungen in der Kfz-Versicherung. Ab März 2018 müssen alle neuen Automodelle ab Werk mit E-Call ausgerüstet sein, das im Schaden- oder Pannenfall automatisch Daten erstellt und übermittelt, um unmittelbar Hilfe in die Wege zu leiten. Nach Einschätzung von Assekurata könnte dies auch bei den Telematik-Tarifen für weiteren Aufwind sorgen. Durch den Markteintritt großer und namhafter Versicherer habe sich die Dynamik der Produktentwicklung in diesem Bereich ohnehin erhöht. Momentan sind zur Datenerhebung noch spezielle Boxen im Auto oder Stecker für den Zigarettenanzünder und eine Smartphone-App notwendig. „Dank E-Call wäre künftig die notwendige Technologie zum Erfassen und Senden der Daten bereits in den Fahrzeugen installiert, sodass sich Angebot und Nachfrage mittelfristig weiter erhöhen dürften“, meint Dennis Wittkamp, Senior-Analyst bei Assekurata und Autor der Untersuchung. (tk)

Die vollständige Auswertung kann bei Assekurata erworben werden.