Bald ist Stichtag: Die meisten Kfz-Versicherungspolicen können bis zum 30. November gekündigt werden, das Wechselfieber hat wieder begonnen. Dies hat die Technische Hochschule Rosenheim zum Anlass genommen, in einer Studie den Kfz-Versicherungsmarkt unter die Lupe zu nehmen. Dieser wächst kontinuierlich an und hat im Jahr 2017 insgesamt 116 Millionen Verträge umfasst. Die Rosenheimer „Kfz Tarifanalyse 2018: Online-Tarifrechner für Kfz-Versicherungen im Vergleich“ beschäftigt sich mit den Fragen, ob sich ein Versicherungswechsel wirklich lohnt und wie viel Versicherungsnehmer sparen können.
Knapp ein Viertel des Neugeschäfts nach Bruttobeiträgen über Makler
Im Jahr 2016 haben demzufolge die meisten Kunden ihre Kfz-Versicherungsverträge über gebundene Versicherungsvertreter abgeschlossen (knapp 45%), die unabhängigen Vermittler liegen mit knapp einem Viertel auf dem zweiten Rang. Lediglich 4,6% der befragten Versicherungsnehmer haben im Jahr 2016 ihre Kfz-Versicherung gewechselt. Fast drei Viertel erwarten sich laut „Kfz Tarifanalyse 2018: Online-Tarifrechner für Kfz-Versicherungen im Vergleich“ von einem Kfz-Versicherungswechsel Einsparungen. Unzufriedenheit mit der bisherigen Versicherung sind für knapp zwei Fünftel der Befragten ein Wechselgrund.
Günstigster Tarif mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einem Vergleichsportal zu finden
Der Analyse zufolge teilen sich die Top 15 der größten Kfz-Haftpflichtversicherer in Deutschland einen Marktanteil von 67%. Die größten Vergleichsportale für Kfz-Versicherungen sind CHECK24 und Verivox. Hier finden Verbraucher mit höchster Wahrscheinlichkeit den günstigsten Kfz-Tarif bei Neuabschluss oder Versicherungswechsel. Auch das Sparpotenzial ist auf den Vergleichsportalen am Höchsten, da sie die größte Anzahl an Tarifen zu bieten haben. Wie die Technische Hochschule Rosenheim herausgefunden hat, können Verbraucher hier im Vergleich zum durchschnittlichen Marktpreis bei Neuabschluss bis zu 243 Euro (37%) und bei einem Versicherungswechsel bis zu 155 Euro (28,4%) einsparen. HUK24 folgt den Portalen dicht auf den Fersen und ist von allen Versicherungen mit einem durchschnittlichen Sparpotenzial von 219 Euro im Vergleich zum Marktpreis am günstigsten.
Preisunterschiede von über 100% zwischen Portalen und teuerstem Versicherer
Bei der Gegenüberstellung der günstigsten Tarife der zehn größten Kfz-Versicherer und der beiden größten Vergleichsportale was den Abschluss einer Kfz-Versicherung angeht, beträgt der durchschnittliche jährliche Versicherungsbeitrag der Analyse zufolge 633,51 Euro (Marktpreis): Über die Vergleichsportale sind es 405,33 Euro (Check24) und 414,51 Euro (Verivox), der günstigste Versicherer (HUK24) verlangt der Studie zufolge einen jährlichen Beitrag von 443,78 Euro, der teuerste Versicherer liegt mit 863,44 fast 100% darüber.
Höchstes Einsparpotenzial für Fahrer unter 25 Jahren
Zusätzlich haben die Forscher der Technischen Hochschule Rosenheim im Rahmen der Analyse zur beispielhaften Darstellung typischer Versicherungsnehmer drei Fahrerprofile herausgearbeitet und näher betrachtet: einen Fahrer unter 25, eine Familie mit Kindern und einen Rentner. Auch hier schaffen Vergleichsportale laut Studie finanzielle Mehrwerte: Die Einsparungen beim Jahresbeitrag sind dabei für Fahrer unter 25 am höchsten. Über Vergleichsportale können Versicherungsnehmer hier beim Neuabschluss mit durchschnittlich bis zu 447 Euro (40%) am meisten sparen.
Wie die Studienautoren darlegen wäre unter der theoretischen Annahme, dass alle Versicherungsnehmer die günstigsten Versicherungstarife über Vergleichsportale wählen würden, insgesamt eine Ersparnis von 2,3 Mrd. Euro an Versicherungsbeitragen realisierbar (Basis 2017).
Über die Studie
In der „Kfz Tarifanalyse 2018: Online-Tarifrechner für Kfz-Versicherungen im Vergleich“ der Technischen Hochschule Rosenheim wurden mit einer repräsentativen Stichprobe von 1.000 Personenprofilen zu Kfz-Versicherungsnehmern 367.419 Tariferhebungen über die Online-Tarifrechner von 77 Versicherungsunternehmen und den zwei größten Vergleichsportalen Check24 und Verivox durchgeführt.
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