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24. November 2015
KMU: Häufig zu geringer Versicherungsschutz und lückenhafte Überprüfung

KMU: Häufig zu geringer Versicherungsschutz und lückenhafte Überprüfung

Gerade junge kleine und mittelständische Unternehmen sichern sich oft mit zu wenigen Policen gegen Gefahren wie Einbruch, Vandalismus, Brände und Hackerangriffe ab; und um die regelmäßige Überprüfung des Versicherungsschutzes ist es auch nicht zum Besten bestellt, es sei denn, die KMU werden von Maklern oder Versicherungsvertretern betreut. Dies sind Ergebnisse der Gothaer KMU Studie 2015.

Fast die Hälfte der kleinen und mittelständischen Unternehmen sichern sich mit nur bis zu drei Versicherungen ab, ein weiteres Drittel besitzt weniger als sechs Policen. Das belegt die KMU-Studie 2015 der Gothaer Versicherung. Demzufolge ist vor allem in jüngeren Unternehmen (Gründung seit 2006) die Anzahl derjenigen, die sich mit mehr als vier Policen schützen, mit nur einem knappen Viertel deutlich geringer als im Durchschnitt – obwohl doch gerade zu Beginn des Geschäftswachstums die richtige Absicherung wichtig sei, damit unvorhergesehene Ereignisse das junge Unternehmen nicht aus der Bahn werfen können, wie Thomas Leicht, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Allgemeine Versicherung AG, erklärt. Der Umfang der Risikoabsicherung steigt der Studie zufolge mit der Größe der Betriebe: Deutlich mehr Versicherungen, nämlich mehr als sechs, sind bei einem knappen Drittel der größeren Unternehmen (mit 201 bis 500 Mitarbeitern) zu finden.

Bei der Art der Versicherungen dominiert nach wie vor die Betriebshaftpflicht-Versicherung, gefolgt von der betrieblichen Gebäude-Versicherung. Und wie steht es mit dem finanziellen Umfang? Knapp ein Drittel der KMU geben laut Umfrage pro Monat weniger als 500 Euro für den Versicherungsschutz aus. Auffällig sei, so die Studienautoren, dass über ein Viertel der größeren Unternehmen mit 201 bis 500 Mitarbeitern weniger als 2.000 Euro ausgeben.

Abschluss am liebsten beim Vertreter der Versicherung

Betrachtet man den Abschlussweg, so lässt sich sagen, dass über alle Unternehmensgrößen hinweg der Versicherungsabschluss bei einem Vertreter der Versicherung die bevorzugte Art ist – auf Maklerverträge entfallen nur 22% der Policen. Die Studie zeigt laut Thomas Leicht außerdem, dass Unternehmen, die von einem Versicherungsvertreter oder Makler betreut werden, ihren Versicherungsschutz häufiger überprüfen. So kümmert sich knapp die Hälfte der Firmen jährlich um die Überprüfung ihres Versicherungsschutzes, ein gutes Viertel der KMU nehmen sich nur alle zwei Jahre Zeit für einen Policen-Check, 16% kennen nicht einmal das Prüfintervall.

Wahrgenommene Gefahren: Einbruch, Brände, Hackerangriffe

Neben dem Umfang des Versicherungsschutzes untersuchte die Gothaer KMU-Studie 2015 auch das Risikobewusstsein von KMU: Einbruch und Vandalismus werden bei über der Hälfte der kleinen und mittelständischen Unternehmen als bedrohlichste Gefahren für den Betrieb wahrgenommen, dicht gefolgt von Bränden und Explosionen sowie menschlichem Versagen. Aber auch Hackerangriffe sehen viele größere Unternehmen verstärkt als Bedrohung.

Die größten Einbußen würde ein Schaden an den Computersystemen inklusive des Verlusts der Daten verursachen. Das glaubt ein knappes Drittel der KMU. Auch die Gebäude und die Maschinen werden als sehr wertvoll eingeschätzt und könnten bei einem Schaden die größten Verluste verursachen. Weniger relevant seien Mitarbeiter in Schlüsselpositionen sowie die Reputation bzw. Kundenbindung. (ad)