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15. Februar 2017
Knip: „Wir merken, wo die Limitierungen unseres Modells liegen“

Knip: „Wir merken, wo die Limitierungen unseres Modells liegen“

Knip hat 2016 die Zahl der Kooperationen mit Versicherern mehr als verdoppelt. Die technische Schnittstelle zu ihnen muss jedoch noch geschaffen werden. Wie er sie voran treiben will und auf welchem Weg er in die Branche gekommen ist, berichtet CEO Dennis Just im zweiten Teil des AssCompact Interviews.

Sie haben bereits mehrere Unternehmen gegründet. Wie kam es dazu, dass Sie sich ausgerechnet dem Thema Versicherungen widmen?

Ich habe mich vorher im Bereich Finanztechnologie getummelt. Zu der Zeit habe ich mich intensiv mit Versicherungen beschäftigt und viel mit Brokern und Versicherern zu tun gehabt. Mit der Entscheidung, wieder ein eigenständiges Unternehmen zu gründen, lag das Thema nahe. Die Entscheidung war dabei nicht, etwas zum Thema Versicherungen zu machen, weil es besonders cool ist. Es ging viel mehr darum, dass wir eine Lösung für Kunden im Versicherungsbereich gefunden haben und glaubten, ein Produkt bauen zu können, das dem Kunden hilft. Es gibt sicher Bereiche, die deutlich hipper sind. Aber gerade dadurch, dass die Branche eben nicht hipp ist, bietet sie sehr viele Möglichkeiten innovativ zu sein und was Neues zu machen.

Im vergangenen Jahr haben Sie sich stark darauf konzentriert, viele neue Versicherer als Partner zu gewinnen. Wie viele arbeiten heute mit knip zusammen?

Es sind mittlerweile 151 in Deutschland und der Schweiz. Vor 2016 hatten wir nur 60. Die Zunahme an Kooperationen im letzten Jahr war vor allem dadurch getrieben, dass die Akzeptanz auf dem Markt und insbesondere von Kundenseite gewachsen ist. Die ersten beiden Jahre waren tough, da ging es um die digitale Signatur, den rechtlichen Prozess hinsichtlich des Maklermandates. Und das Thema „Versicherungsmanagement im digitalen Zeitalter“ zum Kunden zu bringen, brauchte Zeit.

Gibt es Versicherer, die eine Zusammenarbeit kategorisch ablehnen?

Ja, die gibt es auch, sie sind aber deutlich in der Minderheit. Die Gründe liegen in der Strategie der Unternehmen. Sie haben sich dagegen entschieden, mit Maklern zu arbeiten und akzeptieren auch keine Art von Mandat und Vollmacht. Alle Versicherer, die mit Maklern arbeiten, haben wir aber auch.

Sie haben die Berlin Digital Erklärung unterzeichnet, mit der die beteiligten Unternehmen auch einen Appell an Versicherer richten. Was ist Ihr Hauptziel dabei?

Wir merken, wo die Limitierungen unseres Modells liegen. Das ist vor allem die Schnittstelle zwischen Broker und Versicherer. Sie ist zumindest auf technischer Seite momentan nicht existent. Mit der Berliner Erklärung wollen wir deutlich machen, dass wir an dieser Stelle gerne helfen und helfen können. Uns geht es nicht darum, Kundendaten von den Versicherern ziehen zu können. Uns geht es vor allem darum, die Underwriter- und Antragsprozesse mit den Versicherern sauber abzuwickeln. Mangelnde Digitalisierung hindert die Versicherer ja auch daran, näher an den Kunden zu kommen. Und deshalb stehen wir hinter der Erklärung. Der nächste Schritt muss sein, dass wir uns alle an einen Tisch setzen, Versicherer und InsurTechs. Ich denke, das wird auch die Branche insgesamt voranbringen.

Und welche Vision haben Sie mit knip für die Zukunft?

Wir haben immer die Vision, das Versicherungsleben für unsere Kunden einfacher zu machen. Wir merken, dass wir mit der heutigen Funktionalität schon gut unterwegs sind. Wir haben ungefähr alle 2 Monate einen Kontaktpunkt mit unseren Kunden. Das sind insgesamt ca. 12.000 Kundenkontakte pro Monat. Um das nach oben zu bringen, müssen wir noch mehr Funktionen in die App integrieren. Wir denken vor allem darüber nach, im Schadenfall eine tiefere Integration zu den Versicherern zu haben. Zum Beispiel im Auszahlungsprozess, aber auch auf der Beratungsseite. Die Liste der Dinge, die wir momentan machen müssen, um im Wettbewerb mithalten zu können, ist lang. Wir sind drei Jahre am Markt aber noch weit davon entfernt, Lösungen über alle Kundenbedürfnisse hinweg bieten zu können. (tos)

Den ersten Teil des Interviews mit Dennis Just lesen Sie hier.