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22. Dezember 2017
Kunden setzen bei Altersvorsorge nach wie vor auf persönliche Beratung

Kunden setzen bei Altersvorsorge nach wie vor auf persönliche Beratung

Wie eine Amundi-Studie zeigt, ist das Kaufverhalten bei der privaten Altersvorsorge weniger digital als anzunehmen wäre. So bevorzugen 80% der Befragten die persönlichen Beratung gegenüber der Information im Internet. Zwei Drittel würden sich zwar online informieren, aber nicht online kaufen. Die persönlichen Beratung macht überdies zufriedener.

Wenn es um die private Altersvorsorge geht, ist das Kaufverhalten der Kunden nicht so digital als zu vermuten wäre. Dies geht aus dem dritten Teil der aktuellen Amundi-Studie zur Altersvorsorge hervor mit dem Titel „Beratung und Digitalisierung“. Demnach würde nur knapp ein Drittel (31%) der Befragten eine private Altersvorsorge im Internet kaufen. Zwei Drittel (65%) dagegen geben dem Kauf mit persönlicher Beratung vor Ort oder am Telefon den Vorzug. Die Studie hat neben dem Sparverhalten das Informations- und das Kaufverhalten beleuchtet. Dabei ergeben sich deutliche Unterschiede. Im Internet informieren würden sich 67% der Befragten, allerdings das private Altersvorsorgeprodukt nicht online kaufen. „Wie sich zeigt, ist das Interesse an Online-Informationen hoch. Der Abschluss der privaten Altersvorsorge findet jedoch nach wie vor bevorzugt nach einem persönlichen Beratungsgespräch statt,“ erklärt Gottfried Hörich, Deputy CEO und Head of Sales von Amundi. Auf die Frage nach der bevorzugten Form der Beratung sagen sogar vier von fünf Befragten (80%): „Trotz Internet – die persönliche Beratung bei der privaten Altersvorsorge von Mensch zu Mensch ist mir lieber“.

Robo-Advisor können nicht punkten

Interesse an Angeboten wie Video-Chats (zum Beispiel via Skype), haben nur 17% der Befragten. Auch was die „Robo-Advisor“ angeht, scheint die private Altersvorsorge laut Amundi noch längst nicht so weit wie andere Finanzbereiche. Mit 59% wollen sich die meisten nicht durch ein algorithmenbasiertes Programm beraten lassen und geben der Beratung von Mensch zu Mensch den Vorzug.

Diese Informationsquellen nutzen Kunden

Um sich über das Thema private Altersvorsorge zu informieren, nutzen 38% Prozent spezielle Internet-Vergleichs-Portale. Mit 34% folgen Versicherungen bzw. Versicherungsberater an zweiter Stelle. 28% holen sich bei der Bank Informationen zur privaten Altersvorsorge. Nur 22% der Studienteilnehmer wenden sich an freie Berater oder Makler. 

Skepsis gegenüber Online-Kauf

Wie die Ergebnisse der Umfrage zeigen, ergibt sich im Gesamtbild eher eine Internetverdrossenheit beim Kaufverhalten der Kunden. Zwei Drittel der Befragten (65%) würden ihre private Altersvorsorge nicht online abschließen. Als Gründe hierfür werden angegeben: 63% ziehen die persönliche oder telefonische Beratung vor, 41% bewerten die Informationen aus dem Internet nicht immer als klar und verständlich. Auch mangelndes Vertrauen spielt eine wichtige Rolle, denn die Kaufzurückhaltung bei Produkten aus dem Netz würde laut Amundi auch daher herrühren. So hat ein Viertel der Befragten (24%) das Vertrauen in die Online-Informationen und -Angebote und ein Fünftel (22%) hat Bedenken in Bezug auf den Datenschutz.

Größere Zufriedenheit bei persönlicher Beratung

Was die Zufriedenheit mit dem Abschluss einer privaten Altersvorsorge betrifft, klaffen die Ergebnisse zwischen online und offline weit auseinander. Im Allgemeinen ist die Zufriedenheit bei einem persönlichen oder telefonischen Kauf deutlich höher als beim Kauf im Netz. Das Kauferlebnis vor Ort oder Telefon punktet vor allem durch die Kundenfreundlichkeit des Beraters aus: 84% waren sehr zufrieden bis zufrieden. Vor allem die Aspekte „Verständlichkeit und Klarheit der Darstellung“ (71%) und „Transparenz“ (68%) sind sehr positiv belegt und die Zufriedenheit der Befragten fällt höher aus als beim Onlinekauf. Auch der „Zeitaufwand bei der Produktsuche“ wird bei Beratern mit 72% positiver bewertet als beim Kauf im Netz. (tk)