Der unabhängige Verein „Deutsche Renten Information“ (DRI) hat es sich zum Ziel gesetzt, den Bundesbürgern mithilfe einer digitalen Renteninformationsplattform einen schnellen und einfachen Gesamtüberblick über all ihre Altersvorsorgebezüge aus gesetzlicher sowie privater und betrieblicher Rente zu geben. Nach Ansicht der Lebensversicherungsgesellschaften besteht ein hoher Bedarf für eine solche säulenübergreifende Renteninformationsplattform. Das ergibt eine Befragung die die MLP Finanzdienstleistungen AG durchgeführt hat. Demnach unterstützen die meisten befragten Versicherer das Vorhaben. Unter den Befragten herrscht zudem Einigkeit darüber, dass die Bürger sich aufgrund der vielen, nicht aufeinander abgestimmten Einzelinformationen verschiedener Anbieter heutzutage ohne professionelle Hilfe kaum ein eigenes Bild darüber machen können, wo sie mit ihrer Altersvorsorge insgesamt stehen und was sie realistisch insgesamt im Rentenalter zu erwarten haben.
Anstoß zur aktiven Altersvorsorge
Wer allerdings nicht weiß, wie hoch seine Rentenlücke im Alter ausfallen könnte, wird sich auch nicht rechtzeitig um deren Schließung kümmern. Eine säulenübergreifende Renteninformationsplattform könnte nach Ansicht der befragten Lebensversicherungsunternehmen also auch maßgeblich dazu beitragen, dass die Bürger ihre ergänzende Altersvorsorge angehen würden. Von einem einzigen Unternehmen abgesehen, sind alle grundsätzlich dazu bereit, sich aktiv an einer Renteninformationsplattform zu beteiligen.
Herausforderungen: Vergleichbarkeit und Datenschutz
Allerdings sehen die Befragten auch einige Herausforderungen bei der weiteren Entwicklung und anschließenden Etablierung einer Renteninformationsplattform: Vor allem die marktweit stark ausdifferenzierte Produktlandschaft stellt nach Meinung der Anbieter eine Herausforderung dar, wenn mit der Renteninformationsplattform eine aussagekräftige Vergleichbarkeit verschiedener Versicherungslösungen gegeben sein soll. Die meisten Versicherer finden es außerdem wichtig bzw. sehr wichtig, auch reine Geldanlagen (Fondssparpläne) in der Plattform zu erfassen. Für ein gutes Fünftel der Befragten wären zudem die Beschaffung und Bereitstellung der Vertragswerte nach eigenen Angaben nur mit erhöhtem Aufwand zu leisten. Und auch die Datenschutzanforderungen der Kunden stellen aus Sicht der befragten Versicherer einen Aufwand dar, denn die Datenhoheit beim geplanten Renteninformationsportal soll bei dem einzelnen Bürger liegen, sodass alle Sicherheitsinteressen ausgewogen gewahrt werden können. Mehr Informationen zur Plattform gibt es hier.
Über die Befragung
Bei der Versicherer-Befragung der MLP Finanzdienstleistungen AG wurden im insgesamt 18 Versicherungsgesellschaften befragt, die zusammen deutschlandweit auf einen Marktanteil von knapp 50% im Bereich der Altersvorsorge kommen. (ad)
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