Die Lebensversicherer, die im Finanzierungsgeschäft aktiv sind haben 2015 rund ein Drittel mehr Baudarlehen ausgezahlt als 2014. Im vergangenen Jahr erteilten sie Finanzierungszusagen für Wohnimmobilien im Volumen von insgesamt rund 8,9 Mrd. Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 41% gegenüber 2014. Das Volumen der tatsächlich ausgezahlten Kredite stieg um ein Drittel auf 7,6 Mrd. Euro. Die Lebensversicherer sind damit stärker als der Gesamtmarkt gewachsen. Dem Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) lag das Plus der insgesamt ausgezahlten Darlehen bei 18% auf insgesamt 208,6 Mrd. Euro.
Fokus auf Eigenheime
Lebensversicherer finanzieren zu rund 90% Eigenheime und Eigentumswohnungen. Nur ein kleiner Teil entfällt dem GDV zufolge auf den Geschosswohnungsbau. Insgesamt bieten mehr als 20 Gesellschaften bieten entsprechende Baukredite an. „Wegen der ausgedehnten Laufzeiten und der regelmäßigen Zinszahlungen passen Hypotheken besonders gut zum langfristigen Geschäftsmodell der Lebensversicherer“, erläutert Tim Ockenga, Leiter Kapitalanlagen beim GDV. Mit den Immobilien als Sicherheit sei zugleich das Risiko begrenzt. Allerdings sei das Geschäft auch sehr kleinteilig und mit einem höheren Verwaltungsaufwand verbunden.
Wichtige Nischenstellung
Mit einem Marktanteil von 3,6% spielen Lebensversicherer zwar nur eine kleine Rolle. Sie besetzen laut GDV aber eine sehr wichtige Nische. Anders als Banken seien die Versicherer in der Lage, Kredite mit sehr langen Laufzeiten von 25, 30 und mehr Jahren anzubieten, da sie die Beiträge ihrer Kunden langfristig investieren und die Kredite nicht über kurzfristige Einlagen wie Girokonten und Termingelder refinanzieren. (mh)
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