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29. Juni 2015
Leichte Erholung in der Versicherungswirtschaft

Leichte Erholung in der Versicherungswirtschaft

Die globale Versicherungsbranche hat im Jahr 2014 wieder an Dynamik gewonnen, obwohl sich das wirtschaftliche Umfeld nur geringfügig verbessert hat. Die Prämien legten zu und auch bei der Profitabilität wurde eine leichte Verbesserung verzeichnet, wenngleich niedrige Zinsen weiterhin auf die Erträge drücken.

Gemäß der neuesten sigma-Studie von Swiss Re hat die globale Versicherungsbranche im Jahr 2014 eine leichte Erholung erfahren, auch wenn sich die wirtschaftlichen Rahmendaten kaum verbessert haben. Die weltweiten Prämien in der Lebensversicherung verzeichneten demnach 2014 ein positives reales Wachstum von 4,3% oberhalb des Vorkrisendurchschnitts (Vorkrisenwachstum: 2003 bis 2007; Nachkrisenwachstum: 2009 bis 2014.) Die Nichtlebenversicherungsprämien legten 2014 um 2,9% zu, insbesondere wegen kontinuierlichen Verbesserungen in den entwickelten Märkten.

Für 2015 wird erwartet, dass das Prämienwachstum im Lebensversicherungsgeschäft in den entwickelten Regionen stabil bleibt und in den Schwellenländern, insbesondere in Mittel- und Osteuropa sowie China, zunehmen wird. Die Aussichten für den Nichtlebenbereich in den entwickelten Ländern sind moderater. Die Prämiensätze bleiben niedrig und das Wirtschaftswachstum trotz aktueller Verbesserungen gedämpft. Jedoch dürfte das Wachstum der Nichtlebenprämien in den Schwellenländern stabil bleiben, so die Experten von Swiss Re.

Profitabilität auf längere Sicht unter Vorkrisenniveau

Was die Profitabilität angeht, wurde im Lebensversicherungsbereich 2014 eine leichte Verbesserung verzeichnet. Zurückzuführen ist diese laut der sigma-Studie auf positive Entwicklungen einiger Aktienmärkte, höheres Prämienwachstum und Sparmaßnahmen. Die versicherungstechnischen Ergebnisse im Nichtlebensektor waren positiv, jedoch leicht schwächer als 2013. Gründe hierfür waren eine leichte Verschlechterung der Schadenhistorie sowie Auswirkungen der geringeren Rückstellungsauflösungen in Bezug auf die Vorjahre. Sowohl der Leben- als auch der Nichtlebenbereich hatte erneut mit niedrigen Zinsen zu kämpfen, und die Profitabilität der Branche liegt insgesamt unter dem Vorkrisenniveau.

Derart gestaltet sich auch der Ausblick: Ungeachtet der positiven Prämienentwicklungen wird die Profitabilität der Branche 2015 der sigma-Studie zufolge erneut hinter dem Vorkrisenniveau von 2003 – 2007 zurückbleiben. Anlagerenditen – ein wesentlicher Bestandteil der Profitabilität im Lebensektor – bleiben angesichts des gegenwärtigen Niedrigzinsumfelds weiter unter Druck. Eine spürbare Verbesserung der Profitabilität der Lebensversicherer ist in naher Zukunft unwahrscheinlich, da die Belastung durch niedrige Renditen sowie laufende regulatorische Veränderungen bestehen bleibt. Gleiches gilt auch für den Nichtlebenbereich, wo schwächere versicherungstechnische Ergebnisse – bedingt durch stagnierende oder sogar fallende Prämiensätze sowie geringere Rückstellungsauflösungen – ebenfalls auf die Einnahmen drücken. (ad)