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13. September 2013
Maklerpools mit gemeinsamer Erklärung gegen Eingriffe ins LV-Provisionssystem

Maklerpools mit gemeinsamer Erklärung gegen Eingriffe ins LV-Provisionssystem

Mit der „Berliner Erklärung“ machen verschiedene Maklerpools, darunter BCA, Fonds Finanz, Infinus und Jung, DMS & Cie. ihrem Ärger über die diskutierten Eingriffe in das Provisionssystem der Lebensversicherung Luft. Bereits die Deckelung in der PKV hatte zu Dissonanzen zwischen Pools und Produktgebern geführt. Eine ähnliche Entwicklung in der Lebensversicherung will man nicht einfach hinnehmen.

Mit der „Berliner Erklärung“ machen verschiedene Maklerpools, darunter BCA, Fonds Finanz, Infinus und Jung, DMS & Cie. ihrem Ärger über die diskutierten Eingriffe in das Provisionssystem der Lebensversicherung Luft. Bereits die Deckelung in der PKV hatte zu Dissonanzen zwischen Pools und Produktgebern geführt. Eine ähnliche Entwicklung in der Lebensversicherung will man nicht einfach hinnehmen.

Zustande kam die Erklärung in Berlin, wohin der AfW-Bundesverband Finanzdienstleistung, der selbst zu den Unterzeichnern gehört, Geschäftsführer und Vorstände am 11.09.2013 eingeladen hatte. Die Teilnehmer unterstrichen einhellig die Unabhängigkeit der Versicherungsmakler von den Versicherungsgesellschaften und verwahrten sich gegen Bestrebungen, diese Unabhängigkeit anzutasten, heißt es vonseiten des AfW. Weiter betonen sie ausdrücklich die Relevanz der Maklerschaft für den deutschen Versicherungsmarkt.

Maklerversicherer gegen Obergrenzen

Während sich die Pools nun mit einer gemeinsamen Position wehren, beschwichtigen die Versicherer. Es handle sich nur um eine interne Diskussion, die sich noch am Anfang befinde. Allerdings dürfe man nicht die Wirklichkeit außer Acht lassen. Die Provision stehe in der öffentlichen Kritik, die Branche könne das nicht einfach ignorieren. Das Argument: Lieber interne vertretbare Regelungen finden und der Politik vorschlagen, als sich von außen regulieren zu lassen. Die Sicht der Maklerversicherer ist dagegen eine andere. Sie wollen im Allgemeinen keine gesetzliche Regelung und betonen die besonderen Aufgaben der unabhängigen Vermittlung, die auch entsprechend vergütet werden muss.

Die Diskussion bleibt natürlich der Politik nicht verborgen. Wie zu hören ist, fragen Ministerien bei den Versicherern nach und fordern Stellungnahmen ein. Die Diskussion mag am Anfang stehen, mitten im Raum steht sie allerdings schon.

Die fünf Punkte der „Berliner Erklärung“

Die unterzeichnenden Pools erklären:

1. Wir sprechen uns für frei verhandelbare Vergütungen in der Lebensversicherung aus. Die Branche steht dem Verbraucher gegenüber in der Verantwortung und ist in der Lage, ihre Vergütungsmodelle selbst zu regeln – und dies ohne kartellrechtlich bedenkliche Absprachen.

2. Wir sprechen uns für eine Erweiterung der Kostendiskussion auf die Gesamtkosten in privaten Altersvorsorgeprodukten aus. Eine Einschränkung der Diskussion auf einzelne Kostenarten (wie die Abschlussprovision) trägt dem Interesse der Verbraucher nicht ausreichend Rechnung. Kostenersparnisse müssen vollumfänglich beim Verbraucher ankommen. Jede Initiative muss dies verbindlich sicherstellen.

3. Wir sprechen uns für unabhängige und qualitativ hochwertige Verbraucherberatung aus. Sie ist Voraussetzung für eine Altersvorsorge aller Bevölkerungsschichten.

4. Wir sprechen uns für den Berufsstand des unabhängigen Versicherungsmaklers aus, der im ausschließlichen Interesse seiner Kunden handelt und hierfür angemessen vergütet werden muss. Im Versicherungsvertrieb führen steigende Anforderungen durch Regulierung und Administration zu höheren Kosten. Während Versicherungsmakler diese Kosten selbst tragen müssen, werden abhängige Versicherungsvertreter durch Ausschließlichkeitsorganisationen der Versicherer subventioniert.

5. Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Unabhängigkeit des Versicherungsmaklers zu garantieren und ihn mit unserer Tätigkeit wettbewerbsfähig zu halten. 94% der Versicherungsmakler sind in Maklerpools organisiert. Daher setzen wir uns für die Interessen des unabhängigen Vertriebs ein.