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3. April 2017
Markt für Digital Health birgt enormes Wachstumspotenzial

Markt für Digital Health birgt enormes Wachstumspotenzial

Wie eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom und der Bayerischen TelemedAllianz (BTA) belegt, stehen die Deutschen der Digitalisierung des Gesundheitswesens positiv gegenüber. So nutzt bereits fast jeder zweite Smartphonebesitzer Gesundheits-Apps. Geschätzt werden außerdem digitale Services wie Online-Terminvereinbarung.

Die Menschen hierzulande zeigen sich offen gegenüber der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Der Markt für Digital Health habe ein großes Wachstumspotenzial, so das Fazit einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom und der Bayerischen TelemedAllianz (BTA) unter 1.003 Personen ab 14 Jahren. Laut Erhebung nutzen bereits 45% all derer, die ein Smartphone besitzen, Gesundheits-Apps zur Aufzeichnung von Körper- und Fitnessdaten, um die eigene Gesundheit zu verbessern. Weitere 45% können sich vorstellen, solche Apps in Zukunft zu verwenden. Interessiert sind die Deutschen zudem an der Digitalisierung ihrer Patientendaten: 32% haben ihre Untersuchungsergebnisse wie etwa MRT-Befunde schon einmal auf CD bekommen, weitere 43% hätten ihre Befunde gern in digitaler Form. Die elektronische Patientenakte wollen rund zwei Drittel (60%) der Befragten nutzen. In ihr sollen Daten, die in Arztpraxen, Kliniken oder anderen Gesundheitseinrichtungen anfallen, zukünftig elektronisch gespeichert werden. Allerdings will die Mehrheit der Deutschen (74%) selbst festlegen können, welche Ärzte Zugriff auf die digitalen Daten haben.

Interesse an digitalen Services nimmt zu

Laut Umfrage schätzen die Deutschen auch praktische digitale Services wie die Online-Terminvereinbarung oder die Online-Erinnerung an Termine sowie an Vorsorgeuntersuchungen. So haben 18% schon einmal via Internet einen Arzttermin vereinbart. 40% können sich vorstellen, von einer solchen Möglichkeit künftig Gebrauch zu machen. 14% lassen sich bereits per SMS oder Mail an Termine erinnern, 45% wollen diesen Service in Zukunft nutzen. Laut Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder würden viele Patienten gerne digitale Gesundheitsangebote in Anspruch nehmen, das Gesundheitswesen sei bisher aber eher wenig digitalisiert. Oftmals scheitere es also noch am Angebot.

Deutsche sind offen für Trends

Interessiert zeigen sich die Menschen hierzulande auch im Hinblick auf Szenarien, die noch weiter in der Zukunft liegen. Wie aus der Erhebung hervorgeht, sind für 48% der Befragten Operationen mit Unterstützung von Experten aus der Ferne für sich selbst denkbar. Auch das Einholen einer zweiten Meinung von Spezialisten im Ausland kann sich rund jeder Zweite (45%) vorstellen. Vorbehalte bestehen bei der telemedizinischen Überwachung des eigenen Gesundheitszustands. Dieses Szenario können sich laut Umfrage 31% der Patienten für sich selbst vorstellen.

Internet als Informationsquelle in Sachen Gesundheit

Ein Wandel zeigt sich bei der Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Laut Umfrage informieren sich 88% der Deutschen über Gesundheitsthemen, mehr als die Hälfte (55%) im Netz. Die Quellen sind dabei vielfältig: Die meisten Befragten (51%) besuchen allgemeine Gesundheitsportale, aber auch Klinik-Webseiten (31%) oder Homepages von Ärzten (26%) werden aufgerufen. Durch die Gesundheitsrecherche im Internet werden die Patienten laut Bitkom mündiger. 61% der Befragten geben an, online wertvolle Tipps zu Gesundheitsthemen zu bekommen. Knapp jeder Zweite (48%) hält die Internetrecherche für hilfreich, um souveräner gegenüber Ärzten aufzutreten. Jeder Dritte (32%) versteht laut Umfrage seinen Arzt dadurch besser. „Die Digitalisierung schafft die Voraussetzung für den mündigen Patienten und ermöglicht ein souveränes und selbstbestimmtes Handeln im Gesundheitswesen“, meint Rohleder. Informationssysteme im Gesundheitsbereich müssten jetzt umfassend vernetzt und mobil nutzbar gemacht werden. (tk)