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12. Mai 2017
Mehr als jeder Vierte spart nicht mehr für das Alter

Mehr als jeder Vierte spart nicht mehr für das Alter

Die Deutschen verlieren laut einer aktuellen Umfrage zunehmend das Interesse an der privaten Altersvorsorge. Denn die Langfristsparer sind die Hauptleidtragenden der Niedrigzinsen. Sie haben ihre Altersvorsorge meist in Zinsprodukten wie Anleihen, Sparbriefen und Lebensversicherungen angelegt.

Die jüngste BBE media Studie aus dem LPV Verlag hat die Auswirkungen der Niedrigzinspolitik auf das Anlageverhalten bei der privaten Altersvorsorge in Deutschland untersucht. Die dazu durchgeführte repräsentative Bevölkerungsbefragung von über 1.000 Personen über 16 Jahre durch valido ergab, dass mehr als jeder vierte Befragte (28%) überhaupt nicht mehr in die private Altersvorsorge investiert, da es sich nicht mehr lohnt.

Kaum Vertrauen in Banken und Berater

Etwa jeder fünfzehnte Sparer (7%) hat bereits Anlagen zur privaten Altersvorsorge gekündigt oder aufgelöst. Lediglich 9% investieren mehr Geld in die private Altersvorsorge, da trotz niedriger Verzinsung die einmal festgelegten Sparziele erreicht werden sollen. Jeder zwölfte Anleger hat Anlagen zur privaten Altersvorsorge umgeschichtet, um sich bessere Erträge zu sichern. Etwas mehr als jeder fünfte Befragte ist der Meinung, seine private Altersvorsorge lieber in die eigene Hand nehmen zu wollen, weil kein Vertrauen zu Banken und Beratern mehr vorhanden ist.

Ähnliche Einschätzungen bei Entscheidern

Auch die BBE-Befragung von 116 Entscheidungsträgern in Finanzdienstleistungsunternehmen im März 2017 zeigt, dass das Interesse an der privaten Altersvorsorge durch die niedrigen Zinsen allgemein gesunken ist. Hier haben 58% der Befragten zugestimmt. Mit 30% kann fast ein Drittel der befragten Entscheidungsträger aus Kreditinstituten beobachten, dass Kunden ihre Geldanlagen für die private Altersvorsorge aufgrund der Niedrigzinsen verstärkt umgeschichtet haben.

Risikoreichere Produkte gefragt

Dass die Kunden versuchen, die geringere Verzinsung bei ihren Anlagen der privaten Altersvorsorge durch höhere Sparbeträge auszugleichen, beobachtet nicht einmal jeder Fünfte. Deutlich höher ist dagegen der Anteil der Entscheidungsträger aus Kreditinstituten, nach deren Ansicht die Kunden versuchen, die geringere Verzinsung durch risikoreichere Produkte auszugleichen. Dies haben 45% aller Umfrageteilnehmer angegeben. (mh)