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22. August 2018
Mehr Schadenfälle: AIG erhöht die Prämien für D&O-Risiken

Mehr Schadenfälle: AIG erhöht die Prämien für D&O-Risiken

AIG nimmt Prämienanpassungen bei der Managerhaftpflichtversicherung vor. Als Grund führt der Versicherer steigende Schadenquoten an. Anders als andere Anbieter will AIG aber weiter im deutschen D&O-Geschäft bleiben.

Unternehmensleiter stehen heute mehr denn je vor der Gefahr, persönlich für Entscheidungen haftbar gemacht zu werden. Die Zahl der D&O-Schadenfälle steigt. Eine Erfahrung, die auch die AIG in Deutschland macht. So plant der Versicherer, für 2019 Prämienerhöhungen für den Bereich D&O vorzunehmen.

Die Preisstruktur wird über den Gesamtbestand hinweg um 10% angehoben. Dabei werden die Prämien nicht pauschal für alle Kunden erhöht, erklärt Nepomuk Loesti, der verantwortliche Head of Financial Lines and Client Engagement: „Wir haben uns die Verträge sowohl im Einzelnen als auch auf Portfolioebene angesehen und werden primär dort erhöhen, wo die Schadenquoten besonders hoch sind, um Einnahmen und Schadenzahlungen wieder in ein gesundes Verhältnis zu setzen. Besonders im Großkundenbereich mit stark internationalem Engagement ist die Situation derzeit sehr herausfordernd.“

Die Ursachen für steigende Ausgaben

Immer häufiger würden Unternehmen ihre Entscheidungsträger im Innenverhältnis zur Verantwortung ziehen. Dazu trage auch der starke Anstieg an Übernahmen bei, bei denen stets ein entsprechendes D&O-Haftungsrisiko bestehe, erklärt AIG das Marktumfeld. Zudem seien die Schadenfälle auch aufgrund internationaler Verknüpfungen wesentlich komplexer. Die Folge: Die Kosten für die Verteidigung der Manager steige.

Kein Rückzug aus dem Markt

Die Preisanpassungen versteht der Versicherer auch als Basis für die Fortsetzung der Kundenbeziehungen. Um ein langfristiger Partner zu sein, müsse man auf die Entwicklungen reagieren, heißt es vonseiten der AIG, die einer der ersten D&O-Anbieter im deutschen Markt war und hier auch bleiben will. „Wir stehen weiterhin zum deutschen D&O Markt“, betont Nepomuk Loesti. (bh)