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2. Dezember 2016
Mehrheit gegen Stabilisierung des Rentenniveaus durch höhere Beiträge

Mehrheit gegen Stabilisierung des Rentenniveaus durch höhere Beiträge

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge hat gesetzlich Versicherte zu Aspekten des Reformkonzepts „Alterssicherung 2030+“ befragt und kommt zu dem Ergebnis: Steigende Beiträge werden von 67% der Befragten abgelehnt. Vorstellen könnten sich die gesetzlich Versicherten einen gemäßigten Maßnahmen-Mix, um den demografischen Herausforderungen entgegenzutreten.

„Alterssicherung 2030+“ – so heißt das Rentenreformkonzept, das Bundessozialministerin Andrea Nahles kürzlich vorgestellt hat. Durch die Festlegung einer Rentenmindesthöhe soll das Ziel der langfristigen Stabilisierung des Rentenniveaus erreicht werden. Ohne steigende Beiträge sei die Untergrenze allerdings umzusetzen, stellte Nahles klar.

Mit der Frage steigender Beiträge hat sich auch die jüngst erhobene Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge beschäftigt. Das Ergebnis: Nur eine Minderheit der gesetzlich Versicherten ist laut Umfrage bereit, für die Stabilisierung des Rentenniveaus auf dem gegenwärtigen Stand eine spürbare Erhöhung des Rentenbeitragssatzes in Kauf zu nehmen. 38% der Befragten stimmten einem solchen Reformschritt völlig oder zumindest eher zu. Knapp zwei Drittel dagegen lehnen eine solche Beitragssatzerhöhung generell ab.

Konservativer Maßnahmen-Mix bevorzugt

Mit 78% gibt es hingegen eine breite Zustimmung zu einem Mix aus verschiedenen Maßnahmen, mit dem die einzelnen Stellschrauben der gesetzlichen Rente neu justiert werden. Das könnten neben Beitragssatzanhebungen auch eine Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze oder die Vergrößerung des Versichertenkreises sein. Jeder einzelne Schritt sollte dann, für sich genommen, nicht so schwerwiegend ausfallen. Damit plädiert eine Mehrheit für ein ähnliches Herangehen wie in den Rentenreformen von 2001/2002 und 2005. Damals wurden die demografischen Lasten sowohl auf Beitrags- und Steuerzahler als auch Rentner aufgeteilt.

Auch die Einbeziehung der Selbstständigen, die bislang noch keiner Versicherungspflicht unterliegen oder einem berufsständischen Versorgungswerk angehören, können sich 70% der Befragten vorstellen. Wenig Anklang dagegen findet eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters über die bislang schon stattfindende Erhöhung auf 67 Jahre. Einen solchen Schritt lehnen 59% ab. (sg)