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5. Juli 2018
MORGEN & MORGEN nimmt Unisex-Tarife in der PKV unter die Lupe

MORGEN & MORGEN nimmt Unisex-Tarife in der PKV unter die Lupe

2012 starteten die privaten Krankenversicherer neue Tarife mit geschlechtsunabhängigen Prämien. MORGEN & MORGEN hat diese Unisex-Tarife nun erstmals in puncto Beitragsstabilität beleuchtet. 879 Tarifkombinationen von 29 Versicherern wurden geprüft, für 318 gab es je fünf Sterne und damit die Bestwertung.

Ende 2012 starteten die Versicherer branchenweit neue PKV-Vollversicherungstarife mit geschlechtsunabhängigen Prämien. Hintergrund war ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), das Beitragsunterschiede auf Grund des Geschlechts als unzulässige Diskriminierung wertete. In einem Rating hat das Analysehaus MORGEN & MORGEN nun erstmals diese Unisex-Tarife im Hinblick auf ihre Beitragsstabilität unter die Lupe genommen. Da die Tarife bislang über keine Beitragshistorie mehr verfügten, wurde das M&M Rating PKV Beitragsstabilität zuvor ausgesetzt. In diesem Jahr ist eine Bewertung der Beitragshistorie der letzten fünf Jahre nun möglich.

Fünf Sterne für 318 Tarifkombinationen

Im Rating haben die Analysten Neugeschäftsbeiträge und Beitragsanpassungen der PKV-Tarife marktweit verglichen und zu einer Bewertung pro Tarif(kombination) aggregiert. Herangezogen wurden für die Tarifbausteine ambulant, stationär und Zahn die Neugeschäftsprämien für die jeweils vergangenen fünf Jahre und die Beiträge der Eintrittsalter von 21 Jahre bis einschließlich 50 Jahre gemittelt. Insgesamt wurden 879 Tarifkombinationen von 29 Versicherern beleuchtet. 318 davon und damit 36% der untersuchten Tarife erhielten fünf Sterne und damit die beste Bewertung. Vier Sterne vergaben die Analysten für 282 Tarife und für 217 weitere drei Sterne.

Auch Beitragsstabilität für Tarifauswahl relevant

Durch die Bewertung der Beitragsstabilität der Tarife lässt sich die Frage nach der Höhe der Beitragsanpassungen für Kunden beantworten. Ein potenzieller Neukunde kann sich anhand der bisherigen Beitragssteigerungen überlegen, ob diese überdurchschnittlich ausfielen oder nicht. „Aus der Vergangenheit lässt sich nicht ohne Weiteres in die Zukunft extrapolieren, dennoch liegt ein relevanter Indikator für die Entscheidung für oder gegen einen Tarif vor“, so Schneider.

Beitragsanpassungen von durchschnittlich 1,44%

Während das Anpassungsniveau der Beiträge im Jahr 2012 im Schnitt noch bei knapp 5% lag, beläuft es sich nun auf durchschnittlich 1,44%. Dieser Wert überrasche kaum, wie Schneider betont, da alle Tarife vor etwa sechs Jahren vollständig neu kalkuliert wurden. „In den ersten Jahren fielen die Beitragsanpassungen folglich gering aus“, so Schneider. Generell seien moderate Beitragsanpassungen nicht unüblich. So entwickle sich die Medizin weiter und neue Technologien seien entsprechend kostenintensiv. Zudem führe auch die steigende Lebenserwartung zu höheren Gesundheitskosten. (tk)

Mehr Informationen zum Rating und den Ratingergebnissen gibt es hier.