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20. Dezember 2016
MORGEN & MORGEN: Steigende PKV-Beiträge im Neugeschäft

MORGEN & MORGEN: Steigende PKV-Beiträge im Neugeschäft

Die MORGEN & MORGEN GmbH hat untersucht, wie sich die Beiträge der PKV-Vollversicherung im Neugeschäft entwickelt haben. Demnach steigen diese seit Einführung der Unisex-Tarife. Nach oben wird es auch 2017 gehen. Anders als im Bestandsgeschäft ist das aber keine zwingende Folge der Niedrigzinsen.

Das Software- und Analysehaus MORGEN & MORGEN hat die Beitragsentwicklung im PKV-Neugeschäft seit Einführung der Unisex-Tarife in den Altersgruppen 30, 40 und 50 Jahre untersucht. Mit Blick auf 2017 konnten bisher rund die Hälfte der Versicherer analysiert werden.

Die Entwicklung seit 2014

Der Gesamtanteil an Anpassungen – sowohl Steigerungen als auch Senkungen – hat demnach laut der Analysten zugenommen. Wurden 2014 noch im Schnitt 12% der Tarife angepasst, waren es 2015 schon rund 20%. Im Jahr 2016 lag der Anteil bei knapp 26%. Für 2017 zeichnet sich bei den bisher betrachteten Anpassungen ebenfalls ein Anteil von mindestens 26% ab.

Zudem stellt MORGEN & MORGEN eine differenzierte Anpassung in den betrachteten Altersgruppen fest: 2014 war der Anteil der angepassten PKV-Vollversicherungstarife über alle betrachteten Altersgruppen im Neugeschäft gleich. Bereits im Jahr 2015 wurden deutlich mehr Tarife in der jungen Altersgruppe der 30-Jährigen angepasst. 2016 lag der Unterschied bereits bei zehn Prozentpunkten. Ein ähnliches Bild zeichnet sich für 2017 ab. Hier zeigen die Analysen von MORGEN & MORGEN Anpassungen bei über 20% der Tarife für 40- und 50-Jährige und bei über 30% der Tarife für 30-Jährige.

Tendenz geht nach oben

Bei den Anpassungen wurden insgesamt mehr Beiträge erhöht als gesenkt. Die angepassten Beiträge erfuhren im Jahr 2014 eine Erhöhung von durchschnittlich 1%, 2015 von 2,2% im Schnitt und im Jahr 2016 lag der Durchschnitt bei 2,5%. 2017 werden die Tarife nach bisherigen Erkenntnissen erneut deutlich über dem Vorjahreswert angepasst.

„Im Schnitt zeigen die Beiträge seit 2013 eine steigende Tendenz im Neugeschäft. Die aktuellen Anpassungen liegen aber immer noch unter den Anpassungswerten der Tarifgenerationen vor Unisex. Ebenso verhält es sich mit der Anzahl der angepassten Tarife“, wird Peter Schneider, Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN, in einer Unternehmensmitteilung zitiert. In den letzten beiden Jahren vor Einführung der Unisex-Tarife hätten die Anpassungen im Schnitt bei 5,7% und der Anteil der Tarife, die angepasst wurden, bei über 60 gelegen.

Beitragserhöhungen aufgrund des niedrigen Zinsniveaus seien im Neugeschäft nicht zu beobachten, heißt es vonseiten MORGEN & MORGEN. Als Grund nennen die Analysten, dass die Tarife nach 2012 in der Regel schon mit einem niedrigeren Rechnungszins kalkuliert wurden. Trotzdem stünden die PKV-Versicherer unter Druck, etwa durch erhöhte Leistungsausgaben oder veränderte Sterbewahrscheinlichkeiten. (bh)

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Jan Lanc am 20. Dezember 2016 - 10:18

Ich denke das die EZB die Hauptschuld hat an den aktuellen Steigerungen, die niedrigen Zinsen sind für Versicherungen Gift