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3. März 2014
Multi-Asset-Fonds als Alternative zu Mischfonds?

Multi-Asset-Fonds als Alternative zu Mischfonds?

Moderne Multi-Asset-Fonds versprechen krisensichere Renditen. Diese wollen sie mit einer breiten Streuung der Investments auf mehrere Anlageklassen, der Nutzung alternativer Strategien sowie einem konsequenten Risikomanagement erreichen. Damit stehen sie in Konkurrenz zu klassischen Mischfonds. Nachgefragt bei Richard Zellmann, Geschäftsführer der First Private Investment Management und Anbieter des Multi-Asset-Konzeptes First Private Wealth.

Was hebt Mulit-Asset-Strategien von Mischfonds ab?

Der klassische Mischfonds ist ausschließlich abhängig von der Entwicklung an den Aktien- und Rentenmärkten. Problematisch wird dies insbesondere dann, wenn beide Märkte gleichzeitig verlieren. Anfällig ist das Mischfondskonzept aber auch in Crash-Situationen, in denen massive Aktienmarktverluste nicht durch die Anleihenseite kompensiert werden können. Es gilt, Investoren vor diesen Klumpenrisiken zu schützen.

Der First Private Wealth bietet Anlegern dagegen den Zugang zu einer echten Multi-Asset-Strategie. Grundlage bildet eine breite Streuung auf mehr als nur zwei Anlageklassen, indem zusätzlich zu Aktien und Anleihen auch alternative Investments wie Währungen und Rohstoffe aber auch marktneutrale Alpha-Strategien berücksichtigt werden. So bringen wir beispielsweise mithilfe von Derivaten marktunabhängige Renditen in das Portfolio ein, um den Fonds insgesamt robuster zu machen. Ein weiterer Eckpfeiler sind die permanent im Portfolio vertretenen Absicherungspositionen, die den Fonds gegen markante Marktschwächephasen abschirmen.

Seit der Auflegung hat der Fonds eine durchschnittliche Jahresrendite von 6,2% erwirtschaftet. Ist das ein passender langfristiger Zielwert?

In der Tat liegt diese Rendite im Rahmen unseres Zielkorridors von mittelfristig 5 bis 7% Rendite pro Jahr. Ziel ist es, im Sinne einer konservativen vermögensverwaltenden Strategie einen deutlichen realen Wertzuwachs zu generieren.

Viele Investmentexperten stehen Anleihen aktuell skeptisch gegenüber. Im First Private Wealth haben Sie einen Anteil von rund 75%. Warum ist ihr Anteil so hoch?

Da die Restlaufzeiten der gehaltenen Anleihen sehr kurz sind, gehen wir kein wesentliches Zinsrisiko ein. Zudem reduzieren wir das Zins- oder Durationsrisiko über Derivate deutlich. So können wir uns bei Unternehmensanleihen auf den Renditeaufschlag konzentrieren. Außerdem halten wir Anleihen auch als Cash-Ersatz, um Derivate-Positionen eingehen zu können. In Summe sagt die Rentenquote daher nichts über die Attraktivität des Zinsniveaus aus.

Edelmetalle sind momentan gar nicht vertreten. Ist das grundsätzlich so oder sind sie aktuell nicht aussichtsreich?

Tatsächlich sind Edelmetalle seit einiger Zeit nicht im Fonds vertreten, da sie zuletzt weder aufgrund ihrer Diversifikationseigenschaften noch aufgrund ihres Preisniveaus zu unserer Strategie passten. Zudem enthalten Edelmetalle keinen wirtschaftlichen Wert, zahlen keine Dividende und sind damit aus unserer Sicht nicht als fester Baustein einer langfristigen Anlage zu sehen.

Anlagen in Edelmetalle schließen wir jedoch nicht grundsätzlich aus. Insbesondere als Absicherung gegen etwaige Krisenszenarien sind sie von Bedeutung. Aktuell finden wir allerdings ausreichend andere Absicherungsinstrumente.

 
Ein Artikel von
Richard Zellmann