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20. Juli 2017
Naturkatastrophen verursachen weltweit weniger Schäden

Naturkatastrophen verursachen weltweit weniger Schäden

Im ersten Halbjahr 2017 verzeichnete die Munich Re weltweit weniger Schäden durch Naturkatastrophen als im Vorjahr. Die höchsten Gesamtschäden entstanden durch Überschwemmungen in Peru von Februar bis März. Ein schwerer Gewittersturm, der Anfang Mai die USA heimsuchte, war das teuerste Ereignis für die Versicherer.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 hat die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) weltweit insgesamt 350 schadenrelevante Naturkatastrophen in der NatCatSERVICE-Datenbank erfasst. Das waren 40 weniger als im Vorjahr, aber deutlich mehr als der Durchschnittswert von 310 der vergangenen zehn Jahre. Laut Munich Re beliefen sich die Gesamtschäden im ersten Halbjahr 2017 auf 41 Mrd. US-Dollar, sie lagen damit unter dem Durchschnitt. Rund die Hälfte der Schäden war nicht versichert, damit machten die versicherten Schäden einen höheren Anteil als üblich aus. Nach Einschätzung von Munich Re rühre dies von den hohen Gewitterschäden in den USA her, wo die Versicherungsdichte hoch sei. Im Vorjahr ebenso wie im Zehn-Jahres-Durchschnitt waren mehr als zwei Drittel der Schäden nicht versichert.

Schwere Gewitter in den USA

Wie Munich Re weiter mitteilt, prägten die heftigen Gewitter mit Hagel und Tornados in den USA die Statistik der Naturkatastrophen. Verzeichnet wurden insgesamt sechs schwere und großräumige Gewitter, die jeweils für Milliardenschäden sorgten. Ein schwerer Gewittersturm Anfang Mai in den USA war dabei das teuerste Ereignis für die Versicherer mit einem Gesamtschaden von 2,2 Mrd. US-Dollar. Laut NatCatSERVICE-Datenbank entstanden mit einer Summe von 3,1 Mrd. US-Dollar die höchsten Schäden durch Überschwemmungen von Februar bis März 2017 in Peru.

Munich RE-Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek erläuterte: „Das Beispiel der ungewöhnlichen Häufung von schweren Gewittern in den USA zeigt, wie wichtig für Versicherer tiefer gehendes Wissen über Naturkatastrophen und den Einfluss von Klimaänderungen darauf ist.“

Schäden in Europa blieben unter dem Durchschnitt

Mit Gesamtschäden von 5 Mrd. US-Dollar (4,4 Mrd. Euro) und versicherten Schäden von 1,9 Mrd. US-Dollar (1,7 Mrd. Euro) lagen die Schäden in Europa unter dem Durchschnitt. Noch im Jahr 2016 hatte eine Serie von Sturzfluten und Fluss-Hochwasser Deutschland und Frankreich heimgesucht und für hohe Schäden gesorgt. (tk)