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11. Juli 2016
Neue ZÜRS-Version: Deutlich weniger Adressen in Zone 4

Neue ZÜRS-Version: Deutlich weniger Adressen in Zone 4

Die Zahl der als stark von Hochwasser bedroht geltenden Gebäude in Deutschland ist um 30% gesunken. Dies führt dazu, dass sich nun rund 58.000 Hausbesitzer einfacher gegen Hochwasser versichern können. Das geht aus einem aktuellen Update der Datenbank für Hochwassergefahren – ZÜRS Geo – des Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.

Laut ZÜRS Geo werden aktuell nur noch 139.000 Häuser in die höchste Gefahrenklasse 4 eingeordnet. Im Vorjahr waren es noch 197.000 von bundesweit mehr als 21 Millionen Adressen. Damit liegen nur 0,7% aller Gebäude in der Zone 4, in der statistisch mindestens ein Hochwasser in zehn Jahren zu erwarten ist. Auch bei den anderen Gefahrenklassen ist es durch das Update zu Änderungen gekommen. Für rund 400.000 Gebäude in Deutschland sinkt die Gefahrenklasse. 190.000 Gebäude wurden „hochgestuft“.

Mit 19,3 Millionen liegen die meisten Adressen in der Gefahrenklasse 1, in der weniger als einmal in 200 Jahren eine Überschwemmung durch Hochwasser droht. In der Gefahrenklasse 2 (1,6 Mio. Häuser) tritt ein Hochwasser statistisch mindestens einmal in 100 bis 200 Jahren auf, in der Gefahrenklasse 3 (220.000 Gebäude) mindestens einmal alle 10 bis 100 Jahre.

Grund für die Änderungen seien nach Angaben des GDV bessere Daten der öffentlichen Hand. Mit der aktuellen ZÜRS-Version seien erstmals flächendeckend alle Hochwassergefahrenkarten der Bundesländer integriert, die im Zuge der entsprechenden EU-Richtlinie erstellt wurden. „Mehr Daten ermöglichen mehr Menschen leichteren Zugang zu Versicherungsschutz“, erklärt Alexander Erdland, Präsident des GDV.

Neue ZÜRS-Version: Deutlich weniger Adressen in Zone 4

Diese Bundesländer profitieren

Von den neuen Daten profitiert Nordrhein-Westfalen am stärksten. Hier ging die Zahl der Adressen in der Gefahrenklasse 4 um 62% auf nur noch 7.200 zurück. Auch in Thüringen, Sachsen und Niedersachsen sank die Zahl der betroffenen Gebäude um mehr als die Hälfte. Niedersachsen ist zugleich das Bundesland mit dem größten absoluten Rückgang. Dort fielen nach der Neubewertung fast 20.000 Gebäude aus der höchsten Gefahrenklasse heraus. (kb)

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