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8. Juni 2015
Pflegeimmobilien: „Entscheidend sind die Faktoren Lage und Betreiber“

Pflegeimmobilien: „Entscheidend sind die Faktoren Lage und Betreiber“

Pflegeimmobilien stehen bei Investoren hoch im Kurs. Was zeichnet sie im Vergleich zu Büro- oder Wohnimmobilien aus? Und auf welche Kriterien sollten Käufer besonders achten? Nachgefragt bei Patrick Holze von Marktplatz-Pflegeimmobilie.de.

Herr Holze, Pflegeimmobilien stehen bei Investoren hoch im Kurs. Was zeichnet sie im Vergleich zu Büro- oder Wohnimmobilien aus?

In vieler Hinsicht ist die Investition in Pflegeimmobilien eine zukunftsweisende, aber risikoärmere Alternative. Büro- oder Wohnimmobilien beinhalten so manche Fallstricke: Droht Mietausfall, steht die Immobilie leer, oder werden nachträglich Baumängel festgestellt, wird aus der Kapitalanlage schnell ein Nullsummenspiel oder es droht sogar ein Minusgeschäft. Zudem entstehen hohe laufende Kosten und der Verwaltungsaufwand nimmt viel Zeit in Anspruch.

Sind sie auch eine gute Altersvorsorge?

Immobilien gelten grundsätzlich als solide Altersvorsorge. Bei einer Investition in Pflegeimmobilien profitieren die Anleger zusätzlich zu Mieteinnahmen von einem sogenannten bevorzugten Belegungsrecht. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt betragen die Wartezeiten für einen Pflegeplatz oder für betreutes Wohnen häufig mehrere Jahre. Eine Pflegeimmobilie ist somit die ideale Altersvorsorge, denn sie ermöglicht ihrem Besitzer nicht nur eine renditestarke und sichere Geldanlage, sondern im Bedarfsfall auch einen Pflegeplatz.

Ist „Lage, Lage, Lage“ auch bei Pflegeimmobilien das entscheidende Kriterium?

Die Lage ist wichtig, aber nur ein Faktor von vielen, die der Anleger beachten muss. Wie bei jeder Immobilie hat selbst ein hochwertiges Pflegeheim in einer strukturschwächeren Region nur geringe Erfolgschancen. Entsprechend muss das Pflegeheim zu der jeweiligen Umgebung passen. Wird beispielsweise eine Pflegeanlage an einem Ort ohne absehbare Notwendigkeit errichtet, wirkt sich das auf die Auslastung negativ aus. Zudem sollten ein großes Einzugsgebiet, eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und ganz besonders eine facettenreiche Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten sowie Arzt- und Apothekennähe vorhanden sein.

Worauf sollten Investoren bei Pflegeimmobilien außerdem achten?

Vor dem Investment in eine Pflegeimmobilie sollte der Betreiber genau geprüft werden. Obwohl lange Wartelisten zeigen, dass ein enormer Bedarf an Pflegeheimplätzen vorhanden ist, können bereits betriebene Heime bei Misswirtschaft in die Insolvenz geraten. Zusätzlich sollte der Pachtvertrag genau geprüft werden, denn hier werden alle Einzelheiten zwischen Betreiber und Käufer festgehalten. In der Regel sollte die Vertragsdauer 20 bis 25 Jahre betragen und danach über eine Verlängerungsoption verfügen. Darüber hinaus ist die Höhe und Anpassung der anteiligen Pachtzahlungen festgesetzt, der sogenannte Inflationsausgleich. Auch die Einrichtung selbst muss kritisch betrachtet werden. So sind Zustand, Ausstattung, Personal und Pflegeangebot der Anlage maßgebend.

Welche Renditen sind realistisch?

Welche Renditen möglich sind, hängt natürlich immer von der Immobilie selbst ab. Dabei entscheidend sind die Faktoren Lage und Betreiber. Durchschnittlich liegt die Rendite aber bei 4,5 bis 5,5%. Dadurch lohnt sich aufgrund der derzeit niedrigen Zinsen auch eine hundertprozentige Fremdkapitalfinanzierung.

Was unterscheidet die Investition über marktplatz-pflegeimmobilie.de von der klassischen Investition in eine Pflegeimmobilie?

Unser Portal bietet Interessenten die Möglichkeit, sich unverbindlich über das Thema Pflegeimmobilien zu informieren. Dank individueller Suche kann er vorab angeben, wie viel Kapital er anlegen möchte, ob er nur an Pflegeimmobilien oder auch an Immobilien für betreutes Wohnen interessiert ist. Faktoren wie Rendite, Preis und Bewertung können ebenfalls vorher angepasst werden. Für jede Immobilie können Beispielrechnungen mit einem Tool angefertigt werden, anhand derer der Anleger genau sieht, wie viel er mit dem Investment einnehmen kann. Dabei können auch die verschiedenen Finanzierungsstrategien – Fremdkapital, Eigenkapital oder Kapitalmix – durchgespielt werden. Der Investor erhält so vorab eine hohe Transparenz, bevor er sein Kapital anlegt. (mh)

Diesen Artikel finden Sie hier auch bei ImmoCompact, dem neuen Fachmagazin für die Immobilienwirtschaft.