2015 ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland um 4% gesunken. Noch stärker schrumpften die Zahlen in Schweden (-11%) und den Niederlanden (-21%). In Dänemark gingen die Insolvenzen laut einer Coface-Studie leicht zurück. Deutschland wies demnach 2015 mit 23.000 die niedrigste Zahl seit der Rechtsreform 1999 aus und verzeichnete zudem 30% weniger Insolvenzen als 2009.
Branchenverteilung
Der positive makroökonomische Rahmen zeigt sich Coface zufolge auch in der soliden Verfassung der Unternehmenslandschaft. Fast alle Branchen meldeten 2015 demzufolge weniger Insolvenzen. Ausnahme war der Finanz- und Versicherungssektor mit einem Plus von 5%. Besonders gut lief es in der Informations- und Kommunikationsbranche (-11%) und im Bereich Landwirtschaft/Forst/Fischerei (-9%). Verbesserungen gab es auch in Handel, Transport, Beherbergung/Gastgewerbe. In diesen Branchen gingen die Zahlen um etwa 6% zurück. In der Industrie – ohne Bau – wurden über 4% weniger Insolvenzen gemeldet. 2016 hält der positive Trend nach Ansicht von Coface an.
Erneuter Rückgang in 2016
Coface erwartet, dass sich diese positive Entwicklung im laufenden Jahr fortsetzen dürfte. Nach den Zahlen der ersten beiden Monate (-2,3%) verlaufe die Entwicklung aber etwas langsamer. Für Deutschland erwartet Coface im Gesamtjahr einen Rückgang der Insolvenzen um 2,5%. Die stärkste Verbesserung prognostiziert Dr. Mario Jung, Senior Regional Economist bei Coface in Mainz, für die Niederlande mit -11% und Schweden mit -8%. In Dänemark könnten die Insolvenzen hingegen sogar um über 60% zulegen. (mh)
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