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11. Juni 2014
Premium Circle bemängelt Intransparenz bei BU-Tarifen

Premium Circle bemängelt Intransparenz bei BU-Tarifen

PremiumCircle will in einer aktuellen Marktuntersuchung herausgefunden haben, warum sich immer noch Menschen gegen eine BU-Versicherung entscheiden. Schuld daran haben nach Einschätzung des Analyseunternehmens gleich mehrere Faktoren und die Vorgehensweise anderer Ratinghäuser.

Die Marktpotentiale in der Berufsunfähigkeitsversicherung werden nach Ansicht der PremiumCircle Deutschland GmbH bei weitem nicht ausgeschöpft: 50% der Deutschen denken demnach, dass im Falle einer Berufsunfähigkeit eine private Berufsunfähigkeitsversicherung den Lebensunterhalt sicherstellen sollte. Aber nur in 24% aller deutschen Haushalte gibt es eine private Berufsunfähigkeitsversicherung, stellt das Analysehaus fest. Anhand einer eigenen Marktanalyse erklärt PremiumCircle nun, dass eine fehlende Breitenakzeptanz und Zurückhaltung von Kunden und Vermittlern im Kern in unpräzisen Leistungsbeschreibungen sowie fehlenden verbindlichen und transparenten Regulierungsgrundlagen begründet liegt.

Auf Basis der aktuellen Versicherungsbedingungen definierte PremiumCircle 19 Mindestkriterien, die die Leistungsgrundlage für das gesamte aktuelle Bedingungswerk bilden. Von den 62 analysierten Versicherern mit insgesamt 46 Berufsunfähigkeitsversicherungen und 55 Berufsunfähigkeitszusatzversicherungen erreichten aktuell nur fünf der Versicherer, die ihr Produkt noch am Markt anbieten, die 19 Mindestkriterien. Das sind die Alte Leipziger, Condor, Dialog, die Bayerische und LV 1871. Doch auch hier macht PremiumCircle Unzulänglichkeiten aus: Aufgrund fehlender vertraglicher Ausgestaltungen sei eine verifizierbare Leistungsverpflichtung auch bei diesen besten Anbietern nur bei rund. 70%; bei den inhaltlich schwächsten Anbietern läge dieser Wert nur bei rund 30%.

Ein verbindlicher und klar definierter Schutz ist aktuell nicht gegeben, so das Fazit von PremiumCircle und fügt an, dass sich die Versicherer in ihrer Produktentwicklung seit Jahren an den Bewertungsstrukturen verschiedener Analysehäuser orientieren würden. Hier würden die Versicherungsbedingungen (AVB) mit allgemeinen Servicekriterien und Preisbetrachtungen in unterschiedlichen Gewichtungen bewertet. Bei der Bewertung der Versicherungsbedingungen würden oftmals insbesondere die Tarife gut abschneiden, die ihre Vertragsbedingungen nach der Maxime „Unverbindlich ist gut“ gestalten und somit einen umfangreichen und individuellen eigenen Entscheidungsspielraum für Versicherer ermöglichen. Im Ergebnis, so die Kritik von PremiumCircle, würde den Produkten inflationär Produktsiegel mit Bestnoten vergeben. Das Unternehmen mahnt deshalb an, die Weiterentwicklung von Produkten zur Absicherung biometrischer Risiken in Richtung Qualität, Verbindlichkeit und Transparenz voranzutreiben. Nur transparente und qualitätsorientierte Produkte könnten letztlich die notwendige Verlässlichkeit für Versicherte und Makler bieten. (bh)