Provinzial Rheinland und Provinzial NordWest sollen nach dem Willen ihren Eigner fusionieren. Dadurch entstünde der größte öffentliche Komposit- und Lebensversicherer in Deutschland. Das gemeinsame Beitragsvolumen würde fast 6 Mrd. Euro betragen. Die Versicherer sehen in der Fusion nur geringe Risiken, da die beiden im Rahmen zu verschmelzenden größten Kompositgesellschaften, Westfälische Provinzial und Provinzial Rheinland, in Westfalen und im Rheinland bereits heute unter der bestehenden einheitlichen Marke in überschneidungsfreien Vertriebsregionen operieren.
„Im Interesse beider Gruppen“
Die Umsetzung einer Fusion liege im unternehmerischen Interesse beider Gruppen. Die Provinzial Rheinland Holding soll auf rheinischer Seite als Zwischenholding bestehen bleiben. Die Holding des fusionierten Instituts soll in Münster und der Sitz des gemeinsamen Kompositversicherers mit dem Vertriebsgeschäft in Düsseldorf angesiedelt werden.
In Kiel wird aufgrund eines öffentlich-rechtlichen Vertrages mit dem Land Schleswig-Holstein der Sitz einer Lebensversicherung und der Provinzial Nord Brandkasse AG sein. Die Schwerpunktaktivitäten der Provinzial in Rheinland-Pfalz, insbesondere in der Hauptniederlassung Koblenz, will Provinzial ausbauen. Alle anderen Standorte werden zu regionalen Niederlassungen mit operativen Funktionen. Gewerkschaften befürchten dennoch einen großen Stellenabbau.
Wolfgang Breuer soll Vorstandschef werden
Die beiden Gesellschaften haben sich zudem auf eine gleichgewichtige Besetzung der Aufsichtsräte zwischen den heutigen Provinzial NordWest Holding und den zukünftigen Provinzial Rheinland Holding-Anteilseignern geeinigt. Mittlerweile haben sich die Gesellschaften laut einem Bericht der Rheinischen Post auch auf einen Vorstandschef geeinigt. Demnach soll Wolfgang Breuer, der bisherige Chef der Provinzial Nordwest, der neuen Provinzial vorstehen. Provinzial-Rheinland-Chef Patric Fedlmeier wird sein Stellvertreter. Er soll zudem Wolfgang Breuer in fünf Jahren abwechseln und an die Vorstandsspitze wechseln. Insgesamt soll der Vorstand aus sechs Personen bestehen. (mh)
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