AssCompact suche
Home
Management & Wissen
17. Oktober 2018
Rentner arbeiten nicht nur des Geldes wegen weiter

Rentner arbeiten nicht nur des Geldes wegen weiter

In Deutschland ist mehr als jeder vierte Rentner in den ersten drei Jahren nach Übergang in eine Altersrente erwerbstätig. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gibt die Hälfte der Befragten finanzielle Gründe an. Die meisten haben aber vor allem soziale und persönliche Beweggründe.

Hierzulande ist über ein Viertel der Rentner in den ersten drei Jahren nach Übergang in eine Altersrente erwerbstätig. Bei den Frauen arbeiten 31% auch im Rentenalter weiter, bei den Männern sind es 28%. Wie aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht, geben Befragte vor allem soziale und persönliche Motive dafür an. So haben neun von 10 erwerbstätigen Rentnern Spaß bei der Arbeit, brauchen den Kontakt zu anderen Menschen oder wollen weiterhin eine Aufgabe haben. Allerding gibt mehr als jeder Zweite auch finanzielle Gründe für die Erwerbsarbeit im Rentenalter an. Vor allem Frauen sind nach eigenen Angaben häufiger als Männer darauf angewiesen, sich etwas zur Rente hinzu zu verdienen.

Etliche Rentner, die nicht arbeiten, würden gerne

Unter den Rentner, die nicht erwerbstätig sind, würden laut Studie 13% der Frauen und 20% der Männer gerne arbeiten. „Politik und Betriebe sollten mit flexiblen Regelungen günstige Rahmenbedingungen schaffen, damit Erwerbswünsche im Rentenalter besser realisiert werden können“, betonen die Autoren der Studie. Eine Möglichkeit sehen sie darin, in Tarifverträgen generell auf die Festlegung einer automatischen Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit Erreichen der Regelaltersgrenze zu verzichten.

Wer bis zum Renteneintritt beschäftigt war, arbeitet eher weiter

Wie die Studie zudem zeigt, erhöht eine Beschäftigung bis zum Renteneintritt die Wahrscheinlichkeit für eine Erwerbstätigkeit auch nach dem Übergang in die Altersrente. Bei den Frauen, die bis zum Renteneintritt gearbeitet haben, ist diese Wahrscheinlichkeit fast doppelt so hoch wie bei vormals nicht erwerbstätigen Frauen (41% gegenüber 26% Prozent). Bei den Männern betragen die jeweiligen Anteile 31% bzw. 24%.

Eine gute finanzielle Lage nach dem Renteneintritt geht bei Frauen wie bei Männern zudem mit einer höheren Erwerbstätigenquote im Rentenalter einher. Sind 29% der befragten Rentnerinnen bzw. 26% der befragten Rentner mit einem Einkommen unter 1.000 Euro erwerbstätig, steigen diese Werte bei einem Einkommen von 2.500 Euro und mehr auf 58% bzw. 59%. Bei den ermittelten Einkommensgrenzen von 1.000 bzw. 2.500 Euro ist das zusätzlich erwirtschaftete Erwerbseinkommen nicht eingerechnet. (tk)