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30. April 2015
Rentner unter der Lupe: Deutsche achten auf Gesundheit

Rentner unter der Lupe: Deutsche achten auf Gesundheit

Deutsche Rentner achten sehr auf ihre Gesundheit, das geht aus einer aktuellen Analyse von Allianz International Pensions hervor. Die ältere Generation in Deutschland gibt laut Studie im europäischen Vergleich am wenigsten für Tabak und Alkohol aus, dafür sind die Ausgaben für Versicherungen überdurchschnittlich hoch.

Für 20 Millionen deutsche Rentner steigen zum 01.07.2015 die Renten. Das erhöhte monatliche Budget werden die Ruheständler wohl zu einem Großteil für ihr eigenes Wohlbefinden nutzen. Denn deutsche Rentner sind besonders gesundheitsbewusst – sie geben europaweit am wenigsten Geld für Tabak und Alkohol aus, dafür aber umso mehr für die medizinische Vorsorge. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Allianz International Pensions für 32 europäische Länder. Nach dieser Untersuchung wenden deutsche Ruheständler 6,2% ihres monatlichen Einkommens für die Gesundheit auf (europäischer Durchschnitt: 4,6%) und nur 1,4% für Tabak und Alkohol (Europa: 2,2%).

Mit 6,1% ihres Einkommens investieren deutsche Rentner zudem überdurchschnittlich stark in Versicherungen. Sie liegen damit – nach Niederländern und Franzosen – europaweit auf Rang 3. Auch für Kultur geben die deutschen Ruhe-ständler deutlich mehr aus als ein europäischer Rentner im Durchschnitt – der Anteil von 11,4 % ihrer Einkünfte überschreitet den europäischen Vergleichswert um drei Prozentpunkte. Außerdem lesen sie gern und verwenden 2% ihres Einkommens für Bücher und Zeitungen (Europa: 1,3%).

Brigitte Miksa, Leiterin von Allianz International Pensions betont: „Ältere Menschen legen ein anderes Konsumverhalten an den Tag als die Durchschnittsbevölkerung. Im Falle der Gesundheit kann das auch zu einer stärkeren Belastung führen. Historisch sind diese Ausgaben 25% stärker gestiegen als die allgemeine Inflation. Das sollte bei der Planung fürs Alter berücksichtigt werden.“

Briten lieben ihr Heim, Österreicher Pauschalreisen

Die Allianz-Analyse zeigt insbesondere bei den reinen Konsumausgaben – also ohne die festen Kosten für Wohnen und Nahrung – ein sehr differenziertes Verhalten der europäischen Rentner. So widerspricht die Analyse dem weit verbreiteten Klischee, die Deutschen liebten ihr Auto mehr als alle anderen: Mit 3,4% ihres monatlichen Einkommens geben sie deutlich weniger für den Kauf eines Fahrzeugs aus als Spitzenreiter Norwegen (8,0%).

Hingegen scheinen britische Rentner tatsächlich nach dem Motto „My home is my castle“ zu leben: Mit 8,3% ihres Einkommens stecken sie im Vergleich zu ihren europäischen Nachbarn den prozentuell höchsten Anteil in Möbel, Haushaltswaren und kleinere Reparaturen im Haushalt. Deutschen Ruheständlern ist dies nicht so wichtig – sie liegen mit 4,5% unter dem europäischen Durchschnitt von 5,4%.

Die Österreicher lieben dagegen Pauschalreisen und wenden hierfür 4,3% ihres monatlichen Einkommens auf. Auch bei deutschen Rentnern ist diese Art des Urlaubmachens sehr beliebt (3,7%). Dänische Ruheständler scheinen dagegen lieber individuell unterwegs zu sein, sie geben für Pauschalreisen kein Geld aus. Überraschender Spitzenreiter bei den Aufwendungen für Kleidung und Schuhe sind die Rentner Montenegros (6,1%), dicht gefolgt von den Pensionären in Malta und Griechenland. Deutsche Rentner liegen hier mit Ausgaben in Höhe von 3,5% knapp unter dem europäischen Durchschnitt. (sg)

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