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22. Juni 2016
Riester: Wenig Transparenz im vorgeschriebenen Nachhaltigkeitsbericht

Riester: Wenig Transparenz im vorgeschriebenen Nachhaltigkeitsbericht

Versicherer müssen Versicherungsnehmer, die einen Riester-Vertrag haben, darüber informieren, ob und wie bei der Verwendung der eingezahlten Beiträge ethische, soziale und ökologische Belange berücksichtigt werden. Die Verbraucherzentrale Bremen kritisiert, dass Versicherer hier zu wenig Transparenz an den Tag legen.

Nur fünf Anbieter von Riester-Versicherungen gäben in ihren Jahresmitteilungen an die Versicherungsnehmer konkret Auskunft darüber, inwieweit sie ethisch bzw. ökologisch bedenkliche Branchen und Verhaltensweisen bei der Anlage der Altersvorsorgebeiträge ausschließen, kritisiert die Verbraucherzentrale Bremen. Innerhalb des Projekts „Gut fürs Geld, gut fürs Klima“, das vom Bundesumweltministerium unterstützt wird, haben die Verbraucherschützer hierzu einen Marktcheck durchgeführt. Namentlich zählen zu den Versicherern, die transparent informieren, AachenMünchener, Debeka, ALTE LEIPZIGER, Versicherungskammer Bayern und Öffentliche Lebensversicherung Berlin Brandenburg. 27 Jahresmitteilungen dagegen seien in ihren Angaben unpräzise. Und in 18 der untersuchten Jahresmitteilungen informierten die Anbieter ihre Kunden, dass ethisch-ökologische Anlagekriterien nicht gezielt berücksichtigt werden.

Forderung von Mindeststandards

Ulrike Brendel, Leiterin des Projekts „Gut fürs Geld, gut fürs Klima“ bei der Verbraucherzentrale Bremen, erklärt: „Die Riester-Anbieter, die ethisch-ökologische Anlagekriterien nicht gezielt anwenden, argumentierten häufig mit der Ausrede, dass Sicherheit und Rendite im Fokus der Anlageentscheidung stünden. Die Praxis und verschiedene Studien zeigen jedoch, dass Rendite und Nachhaltigkeit sich keinesfalls ausschließen müssen.“ Die Verbraucherzentrale Bremen fordert deshalb ethisch-ökologische Mindeststandards insbesondere für die staatlich geförderte Altersvorsorge.

Informationen zum Marktcheck

Der Marktcheck umfasst insgesamt 50 Riester-Jahresmitteilungen von 48 Anbietern, darunter Versicherungen, Fondsgesellschaften und Kreditinstitute. Bei Riester-Fondsparplänen deckt die Untersuchung alle Anbieter ab, bei Riester-Versicherungen nahezu die Hälfte. Außerdem wurden einige Riester-Banksparpläne von Sparkassen und Genossenschaftsbanken untersucht, deren Jahresmitteilungen in der Regel Standardformulierungen ihrer Verbände enthalten. (bh)

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Wilfried Strassnig am 23. Juni 2016 - 09:09

Ich halte Nachhaltigkeit für sehr sinnvoll, wie vielleicht 20% der mitdenkenden, verantwortungsvollen
Personen in Deutschland.
Überbewerten sollte man das in einem Umfeld, wo Bayer Monsanto übernehmen will und die Bundesregierung
an alle Waffen verkauft etc., nicht.
Hier wird ja wieder Riesterbashing betrieben, einfach kranker Journalismus.
Wieder einige die man von einer zusätzlichen Privaten Altersversorgung abhält.
Der nachhaltige Staat wirds dann schon richten, ganz sicher, oder.......