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23. August 2016
Selbstständigkeit ist häufiger nur ein begrenzter Lebensabschnitt

Selbstständigkeit ist häufiger nur ein begrenzter Lebensabschnitt

Die Anzahl derjenigen Erwerbstätigen, die zwischen Selbstständigkeit, abhängiger Beschäftigung und auch Phasen der Arbeitslosigkeit hin- und herwechseln, ist in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen. Das hat eine Untersuchung des Institutes für Mittelstandforschung (IfM Bonn) ergeben.

Das tradierte Bild „Einmal Unternehmer, immer Unternehmer“ befindet sich nach Untersuchungen des IfM Bonn im Wandel. Viele Selbstständige wechseln zwischen selbstständiger Arbeit, Arbeit als Angestellte und Arbeitslosigkeit im Verlauf ihres Lebens. Selbstständige Männer, die zwischen 1944 und 1949 geboren wurden, haben laut dem IfM in der Zeit zwischen 15 und 44 Jahren im Durchschnitt sechs unterschiedliche Phasen durchlebt. Gleichaltrige Frauen, die zwischen 1960 und 1969 geboren sind, weisen – bedingt durch Kindererziehung- bzw. Haushaltstätigkeitszeiten – durchschnittlich eine Erwerbsphase mehr auf. Dabei fand bei beiden Geschlechtern die Mehrzahl der Wechsel vor der Selbstständigkeitsphase statt. Wer seine Selbstständigkeit beendet, wechselt allerdings meist dauerhaft in eine abhängige Beschäftigung. Wer dagegen anschließend eine Ausbildung absolviert, in Elternzeit geht oder arbeitslos wird, weist auch später zumeist einen unsteten Erwerbsverlauf auf.

Rentenpflicht würde Selbstständige vor Herausforderungen stellen

Eine Rentenversicherungspflicht für Selbstständige, wie sie die Bundesregierung plant, würde einige Selbstständige vor Herausforderungen stellen. Dr. Rosemarie Kay, stellvertretende Geschäftsführerin des IfM Bonn, erläutert: „Die zunehmende Diskontinuität im Erwerbsverlauf von Selbstständigen erhöht zwar einerseits das Altersarmutsrisiko. Auf der anderen Seite ist aber auch zu befürchten, dass ein größerer Teil der geringverdienenden Selbstständigen ihre Erwerbstätigkeit aufgeben müsste, würde die Bundesregierung ihre Pläne einer verpflichtenden Rentenversicherung für diese Personengruppe realisieren. Hinzu kommt, dass diejenigen, die auf absehbare Zeit lediglich ein geringes Einkommen in der Selbstständigkeit erwirtschaften können, gar nicht erst diesen Weg beschreiten würden“.

Untersucht wurde die Selbstständigkeit in Deutschland aus erwerbsbiografischer Perspektive auf der Basis der Paneldatensätze der Erwachsenenerhebung des Nationalen Bildungspanels (NEPS) für die Geburtsjahrgänge 1944 bis 1986. (tos)

Lesen Sie auch: Zwangsrente für Selbstständige: Studie zeigt positive Effekte auf und Bedeutung der Normalarbeitsverhältnisse nimmt weiter zu

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Jan Lanc am 24. August 2016 - 11:22

ja so wie die Ehe auch