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16. Juli 2018
So begeistert man Millennials für Altersvorsorge

So begeistert man Millennials für Altersvorsorge

Die 18- bis 25-Jährigen machen sich zwar größtenteils Sorgen darüber, dass die staatliche Rente nicht ausreichen wird, um das Leben im Alter zu finanzieren, aber zum Vorsorgen fühlen sie sich zu jung, setzen andere Prioritäten oder resignieren. Damit die junge Generation das Vertrauen in die Altersvorsorge nicht komplett verliert, braucht es vor allem Aufklärung und neue Produktansätze, so die Nürnberger Versicherung.

Es ist das alte Lied: Der jungen Generation der Millennials (18- bis 25-Jährige) ist zwar durchaus bewusst, dass sie bei der Altersvorsorge aktiv werden sollte, das Thema wird aber lieber in die Zukunft verschoben. Jüngst kommt eine Studie der Nürnberger Versicherung und des F.A.Z-Instituts zu diesem Ergebnis. Demnach machen sich fast 40% der Befragten Sorgen darüber, dass die staatliche Rente nicht ausreichen wird, um ihren Lebensabend zu finanzieren. Gleichzeitig verfolgt aber ein Großteil der jungen Umfrageteilnehmer aktuell lieber andere Prioritäten und will zum jetzigen Zeitpunkt nicht in die Absicherung ihres Ruhestands investieren, möchte noch nicht an das Thema Absicherung denken oder hält sich schlicht für zu jung zum Vorsorgen.

Kritik am Rentensystem

Außerdem ist der Studie zufolge grundsätzliche Kritik am Rentensystem bei der jungen Generation weit verbreitet. So meint über ein Viertel der befragten Millennials, der Generationenvertrag in seiner jetzigen Form funktioniere nicht mehr, die eigenen Abzüge bei der staatlichen Rente seien bereits aus heutiger Sicht zu hoch.

Zusätzlich zur gesetzlichen Rente bauen Millennials zwar auf klassische Altersvorsorgeprodukte wie beispielsweise Lebensversicherung oder Betriebsrente. Allerdings bringen diese für über ein Viertel der Umfrageteilnehmer nicht genug Ertrag. Einige investieren daher im aktuellen Niedrigzinsumfeld lieber in renditestärkere Geldanlagen wie Wertpapiere oder Immobilien, während wenige andere davon ausgehen, dass sie sich über ihr Einkommen auch im Alter selbst finanzieren können und daher gar nicht für später investieren müssten.

Ein gutes Fünftel resigniert im Hinblick auf die Altersvorsorge allerdings gänzlich und ist der Meinung, diejenigen, die nicht vorsorgen, bekämen am Ende über das Sozialsystem genauso viel Leistung wie sie selbst. Ein knappes Fünftel der Befragten vertraut laut Studie darauf, dass bis zu ihrem Ruhestand neue Rentenkonzepte gefunden würden, die sie im Alter finanziell absichern.

Aufklärung über Vorsorgethemen und neue flexible Produktansätze

Neben einer Reform der gesetzlichen Rente ist laut Dr. Armin Zitzmann, Vorstandsvorsitzender der Nürnberger Versicherung, jedoch vor allem Aufklärung gefragt, um dem Desinteresse der Millennials an Altersvorsorge und Versicherungsthemen sowie der damit verbundenen Gefahr einer Unterversorgung entgegenzuwirken.

Und es braucht, so Zitzmann, neue Produktansätze, die sich an den geänderten Lebensverhältnissen der jungen Menschen orientieren und die ihnen die Möglichkeit geben, ihre Lebensphasenplanung sowohl langfristig als auch flexibel zu gestalten. „Die junge Generation droht das Vertrauen in die gesetzliche und private Altersvorsorge zu verlieren. […] Wir als Versicherungswirtschaft müssen weiterhin unseren Beitrag dazu leisten, die Altersvorsorge für Millennials attraktiver zu machen.“

Über die Studie

Im Rahmen einer repräsentativen Studie, die von der Nürnberger Versicherung gemeinsam mit dem F.A.Z-Institut initiiert wurde, hat die Marktforschungsgesellschaft Toluna 1.000 Bürger im Alter von 18 bis 29 Jahren zu den Themen Altersvorsorge, Risikoabsicherung und Versicherungswirtschaft befragt. (ad)