Der Dax verlor im ersten Halbjahr 5,2%. Der DJ Euro Stoxx 50P musste Verluste in Höhe von 0,6% verbuchen, während der MSCI World EUR GRTR 9,5% gewann. Wie sich das Segment der vermögensverwaltenden Fonds in diesem Umfeld geschlagen hat, haben die Analysten von MMD für insgesamt 1.300 solcher Fonds untersucht. Die durchschnittliche Wertentwicklung der untersuchten VV-Fonds lag von Januar bis Ende September 2018 bei einem Minus von 0,9%. Zudem hat die Volatilität signifikant zugenommen. „Die Vermögensverwaltenden Fonds hatten mit den schwierigen Marktbedingungen zu kämpfen“, kommentiert Nicolai Bräutigam von der MMD die Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf.
Geringere Draw-Downs
Dennoch konnten sich die VV-Fonds laut MMD durch aktives Risikomanagement auszeichnen und Verluste im Vergleich zur Benchmark minimieren. Die maximalen Verluste fielen im Durchschnitt für alle VV-Kategorien niedriger aus als bei den großen europäischen Vergleichsindizes. „Die maximalen Draw-Downs, also der maximale Verlust in diesem Zeitraum, fällt bei allen vier Anlagestrategien – relativ gesehen – niedrig aus“, so Bräutigam. Der maximale Draw-Down bei den offensiven Anlagestrategien lag im Schnitt bei 4,6%- Der Dax musste zur gleichen Zeit hingegen Verluste in Höhe von 8,3% hinnehmen.
Defensive Fonds mit Problemen
Die Bandbreiten in den Anlagestrategien vermitteln einen tieferen Eindruck über die Wertentwicklungen. Während die beste Performance unter den defensiven Fonds +5,4% beträgt, musste der schlechteste Fonds einen Verlust von 7,8% verbuchen. Der Medianwert liegt bei –1,4%. Der Anteil der Fonds, die ein positives Ergebnis erzielt haben, liegt insgesamt niedrig: Nur knapp über 13% der defensiven Fonds können positive Ergebnisse für 2018 ausweisen.
Bessere Bilanz bei ausgewogenen und offensiven Fonds
Besser abgeschnitten haben die Anlagestrategien ausgewogen und offensiv. So liegt der Anteil positiv performender VV-Fonds bei der ausgewogenen Kategorie doppelt und bei der offensiven Kategorie mehr als dreimal so hoch. Dabei sind die jeweils höheren Aktienquoten in diesen Klassen ausschlaggebend für die besseren Ergebnisse. Bei den ausgewogenen Fonds performten 29% und bei den offensiven Fonds sogar 48% positiv. Die Medianwerte liegen bei –1,1% und –0,1%. Auffällig ist MMD zufolge, dass von den schwächsten ausgewogenen VV-Fonds hinsichtlich Performance vier von fünf VV-Fonds ihren Fokus auf Schwellenländer legen. Auch bei der offensiven Kategorie befinden sich zwei Emerging Markets Fonds unter den schwächsten Fünf.
Entwicklung der flexiblen Vermögensverwaltenden Fonds
Bei der flexiblen Anlagestrategie liegt der Anteil positiv performender Fonds leicht unter dem der ausgewogenen VV-Fonds. Hier haben 26% der Fonds einen positiven Ertrag generiert, der Medianwert liegt bei –1,6%. Die Bandbreite der flexiblen Fonds reicht von –13,4% bis +11,4%. Damit stellt die flexible Kategorie, im Hinblick auf die Performance, sowohl den besten als auch den schlechtesten VV-Fonds im MMD-Index All Fund Basis. Diese großen Unterschiede in der Performance erschweren laut MMD die Selektion eines flexiblen VV-Fonds und benötigen daher eine sehr genaue Analyse im Vorfeld. (mh)
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