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Finanzen
8. März 2017
So unterschiedlich sparen die Deutschen

So unterschiedlich sparen die Deutschen

Die Deutschen gelten als ein Volk der Sparer. Diese Tugend existiert in der gesamten Bundesrepublik, sie drückt sich aber nicht überall gleich aus. Eine Umfrage im Auftrag von Union Investment offenbart Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern, beispielsweise bezüglich den Sparmotiven oder dem Verhältnis zum Sparen.

Regelmäßiges Sparen steht bei den Deutschen trotz niedriger Zinsen hoch im Kurs. Jeder zweite Deutsche legt Monat für Monat Geld zurück, aber zwischen den einzelnen Bundesländern unterscheidet sich das Sparverhalten teils erheblich. Das geht aus einer Umfrage des Hamburger Marktforschungsinstituts Elbe 19 im Auftrag von Union Investment hervor. Als Sparmuffel zeigen sich demnach die Berliner, während in Baden- Württemberg, Niedersachsen und Bremen sowie in Schleswig-Holstein am meisten gespart wird.

Sparmotive: Hoher Lebensstandard, Notgroschen, Immobilienerwerb

Die Landkarte des Sparens zeigt auch deutlich, dass Motive und persönliche Einstellungen zum Sparen mitunter erheblich variieren. In Sachsen-Anhalt streben beispielsweise 79,7% der Menschen an, durch Sparen, ihren Lebensstandard zu sichern und zu verbessern. In Niedersachsen und Bremen sparen die Menschen hauptsächlich, um im Notfall eine Reserve zu haben.

Beim Sparen für die eigene Immobilie werden die Baden-Württemberger ihrem Ruf als „Häuslebauer“ gerecht: Jeder vierte Einwohner dieses Bundeslandes spart für den Hausbau oder -kauf.

Verhältnis zum Sparen: Von Liebesbeziehung bis Rosenkrieg

Auffällig ist laut Umfrage zudem, dass sich das emotionale Verhältnis zum Sparen mitunter deutlich unterscheidet. Im Wesentlichen zeigen sich drei Gruppen: Ein kleiner Anteil, der mit dem Sparen grundsätzlich auf Kriegsfuß steht, ein etwas größerer Anteil, der dem Thema offen und leidenschaftlich zugewandt ist und der größte Teil, der zum Sparen eine eher rationale Beziehung hat. Letztere Gruppe umfasst annähernd zwei Drittel der Deutschen. Besonders nüchtern sind die Sachsen: Hier betrachten 70,2% der Befragten ihre Beziehung zum Sparen als Zweckgemeinschaft. Unter denen, die emotionaler denken, liegen die Thüringer ganz vorn. Hier vergleichen 34,3% ihr Verhältnis zum Sparen mit einer Liebesbeziehung. Der Anteil derjenigen, die damit auf Kriegsfuß stehen, ist in Mecklenburg-Vorpommern am größten. Dort bezeichnet immerhin fast jeder Zehnte seine Beziehung zum Sparen als Rosenkrieg.

Aktive Altersvorsorge-Sparer in Thüringen

Regionale Unterschiede zeigen sich auch beim Sparen für die Altersvorsorge: Das Thema ist zwar für jeden zweiten Deutschen ein Motiv zu sparen. Aber zwischen der höchsten (Hessen: 55,5%) und der niedrigsten Bewertung (Berlin: 44,8%) liegen immerhin fast zehn Prozentpunkte. Eine private Altersvorsorge abgeschlossen haben 27,8% der Befragten. Am aktivsten hierbei sind die Menschen in Thüringen. Hier sorgen 34,2% privat für ihr Alter vor, in Mecklenburg-Vorpommern als Schlusslicht tun dies lediglich 18,7%. Dennoch herrscht bei jedem dritten Befragten eher Zweckoptimismus vor: 32,4% der Befragten geben zu, für die Altersvorsorge eigentlich zu wenig zu sparen, hoffen aber trotzdem im Alter damit klarzukommen. Diese Einstellung ist in Sachsen überdurchschnittlich ausgeprägt (36,6%), in Schleswig-Holstein am wenigsten (27,7%). (ad)