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9. Dezember 2014
Stabiler Ausblick für deutsche Schaden- und Unfallversicherer

Stabiler Ausblick für deutsche Schaden- und Unfallversicherer

In einem aktuellen Bericht prognostiziert die Ratingagentur Fitch der deutschen Schaden- und Unfallversicherungsbranche einen stabilen Ausblick. Aufgrund des steigenden Prämienwachstums gehen die Analysten davon aus, dass sich auch die Ertragslage der Versicherer verbessern wird.

Fitch Ratings berichtet in einer aktuellen Analyse, dass der deutsche Schaden-/Unfallversicherungssektor auf stabilem Ratingausblick bleibt, da die Branche ihren aktuellen Herausforderungen gut gewachsen ist. Man erwartet daher in den nächsten zwölf bis 24 Monaten nicht allzu viele Veränderungen bei den Ratings der Unternehmen. Das Prämienwachstum in der Branche wird den Erwartungen von Fitch zufolge im Jahr 2015 etwas geringer ausfallen (2014: 3%). Dennoch hält der Trend wachsender Prämien an. Dieses Wachstum folgt auf den stärksten Anstieg der Prämien seit 2000 (2013: 4%; 2012: 5,1%, 2011: 4,5%), was darauf hindeutet, dass die Branche im anhaltenden Niedrigzinsumfeld die Zeichnungsdisziplin weiter beibehält.

Geringere Schaden/Kostenquote

Unter der Voraussetzung, dass die erlebten großen Unwetter- und Katastrophenschäden innerhalb der von den Versicherern dafür bereitgestellten Vorsorge verbleiben, geht Fitch davon aus, dass der deutsche Schaden/Unfallversicherungssektor 2014 eine Brutto-Schaden/Kostenquote von 93% und 2015 von 92% erzielt. Im Jahr 2013 war die von den außerordentlich hohen Flut- und Unwetterschäden massiv beeinflusste Brutto-Schaden/Kostenquote mit 100,4% deutlich erhöht. Weil angemessene Rückversicherung die Verluste aus den Naturkatastrophen im Nettoergebnis deutlich abmilderte, erzielte die Branche 2013 ein rückläufiges, aber noch positives versicherungstechnisches Nettoergebnis (vor Schwankungsrückstellung) von 0,3 Mio. Euro (2012: 1,6 Mrd. Euro). Für 2014 und 2015 erwartet Fitch 2015 aufgrund des Prämienwachstums ein versicherungstechnisches Nettoergebnis (vor Schwankungsrückstellung) von mehr als 2 Mrd. Euro.

Bessere Ertragslage

Fitch erwartet, dass die Prämieneinnahmen 2014 weiter gestiegen sind, und sich dieser Trend 2015 fortsetzen wird. Die Agentur geht davon aus, dass die Branche 2015 eine verbesserte versicherungstechnische Ertragslage erreichen wird. Außerdem wird erwartet, dass die Unternehmen bei weiter wachsenden Schadenrückstellungen ihre ausgeprägt guten Reservierungsstandards 2015 beibehält, so wie sie es vermutlich in diesem Jahr bereits getan haben wird. Die Agentur geht davon aus, dass leicht niedrigere Reservierungsstandards in der vergangenen weichen Marktphase zu manch zusätzlicher Reservestärkung seit 2011 geführt haben, so dass die Verbesserung des versicherungstechnischen Ertrages mit Verzögerung zum Prämienwachstum eintritt. (ad)

Der Bericht „German Non-Life Insurance Outlook: Strong Prior Year Results to Benefit Future Results” kann unter www.fitchratings.com abgerufen werden.