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17. Februar 2017
Standard Life legt Studie zu Garantiekosten vor

Standard Life legt Studie zu Garantiekosten vor

Im Auftrag des Lebensversicherers Standard Life beleuchtet eine Studie die Kosten von Garantien in der privaten Altersvorsorge. Teuer, meist schwer verständlich und ohne Nutzen für den Anleger – so lautet das Fazit des Autors, Prof. Dr. Olaf Stotz von der Frankfurt School of Finance & Management. Zudem sei das tatsächliche Eintreffen des Garantiefalls unwahrscheinlich.

Die Frankfurt School of Finance & Management hat im Auftrag des britischen Lebensversicherers Standard Life die Kosten von Garantien in der privaten Altersvorsorge analysiert. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Garantien teuer und meist schwer verständlich sind und dem Anleger keinen Nutzen bringen, vor allem bei länger dauernden Investments. Autor der Untersuchung ist Prof. Dr. Olaf Stotz, Professor für Asset Management an der Frankfurt School. Seiner Einschätzung zufolge erhöhen zugesicherte Garantien über die gesamte Laufzeit die Kosten der Kapitalanlage und senken deren Renditechancen. Für die Untersuchung erzeugten Prof. Dr. Stotz und sein Team über den Zeitraum September 2000 bis August 2016 für jeden einzelnen Monat 100.000 simulierte Garantiekosten. Dabei wurden sowohl sehr positive als auch negative Entwicklungen ebenso wie unerwartete Ereignisse an den Aktienmärkten berücksichtigt. Um die tatsächlichen Kosten für die Garantien abzuleiten, wurde ein Rahmen zu deren Berechnung definiert. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, was in einer einmaligen Geldanlage die Garantie kostet, dass ein Anleger am Ende der Anlagedauer mindestens den eingezahlten Sparbetrag zurückerhält.

Garantiekosten steigen, wenn Zinsen sinken

Laut Prof. Dr. Stotz hängen die Garantiekosten von verschiedenen Parametern wie Zinsniveau am Kapitalmarkt sowie Anlagehöhe und Anlagedauer durch den Investor ab. Die Untersuchungen ergaben, dass die Kosten für eine Garantie steigen, wenn die Zinsen sinken. Wie der Autor weiter ausführt, übersteigen die Kosten zur Absicherung eines Einmalbetrages diesen um ein Mehrfaches, je länger das Geld angelegt ist, bei einer Laufzeit von beispielsweise 35 Jahren um das Achtfache. Die Studie sieht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass der Garantiefall tatsächlich eintritt, wobei sich die Wahrscheinlichkeit mit zunehmender Anlagedauer verringert. Für eine Anlage über 25 Jahre berechnet die Studie eine Wahrscheinlichkeit von 0,1% für den Garantiefall. Das Risiko für ein Eintreffen des Garantiefalls sei nicht gleichzusetzen mit dem Totalverlust des investierten Geldes, so Prof. Dr. Stotz. (tk)