Das BF.Quartalsbarometer ist im ersten Quartal 2019 auf –3,88 Punkte gefallen. Damit erreicht das Stimmungsbarometer der deutschen Immobilienfinanzierer ein neues Allzeittief. Für den starken Rückgang sind mehrere Faktoren ausschlaggebend. So erreicht der Anteil der Befragten, die die Lage am Finanzierungsmarkt als progressiv einschätzen, den niedrigsten Stand.
Pessimisten gewinnen deutlich die Oberhand
Im Vergleich zum vorherigen Quartal hat sich der Anteil der Befragten, der davon ausgeht, dass sich die Lage verbessert, von 36,1 auf 17,6% halbiert. Auch das ist ein neuer Tiefstwert. Des Weiteren schätzen die befragten Institute die Entwicklung des Neugeschäfts deutlich pessimistischer ein. Ein ansteigendes Neugeschäft erwarten nur noch rund 25% (–13 Prozentpunkte). Das ist der Tiefstwert seit Erhebung des Quartalsbarometers. 56% der Befragten erwarten nur eine stagnierende Entwicklung und knapp 20% (+7 Prozentpunkte) ein abnehmendes Neukundengeschäft.
Finanzierer in der Kostenfalle
Ein weiterer Faktor für das Allzeittief des BF.Quartalsbarometers sind die steigenden Liquiditätskosten für die Finanzierer. Etwa 40% der Institute geben an, dass sich ihre Refinanzierungskosten erhöhen. Das ist ein Plus von 14,3 Prozentpunkten innerhalb eines Quartals. Vor einem Jahr waren es sogar nur rund 10%. Dem gegenüber stehen aktuell nur rund 13%, die von sinkenden Liquiditätskosten ausgehen.
Ganze Reihe verschlechterter Faktoren
„Nach Jahren des Immobilienbooms und einer relativ guten Stimmung unter den Finanzierern blicken viele Marktteilnehmer deutlich pessimistischer in die Zukunft“, kommentiert Manuel Köppel, CFO der BF.direkt AG, die aktuellen Werte. „Eine ganze Reihe von Faktoren, die das Geschäft der Institute beeinflussen, hat sich verschlechtert.“ Für die Finanzierer wird insbesondere das Neugeschäft immer schwieriger. Unter anderem sind immer weniger Objekte am Markt verfügbar sind, die die Risikokriterien der Banken erfüllen. Hinzu kommt ein sehr starker Wettbewerb. So komme ein Drittel aller Finanzierungen nicht zustande, weil die Nachfrage zu hoch ist und ein Wettbewerber den Zuschlag erhält. (mh)
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