AssCompact suche
Home
Management & Wissen
29. Januar 2015
Streit, dein Name ist Weib

Streit, dein Name ist Weib

Zoff mit dem Partner, Ärger im Büro oder Streit im Straßenverkehr sind so unschön wie alltäglich. Doch wer hätte gedacht, dass in Deutschland Frauen pro Jahr mehr als doppelt so lange streiten wie Männer? Zu diesem Schluss kommt jedenfalls eine repräsentative Befragung der ADVOCARD Rechtsschutzversicherung AG.

Im Auftrag der ADVOCARD Rechtsschutzversicherung AG wurden insgesamt 1.017 Personen ab 18 Jahren durch das Forschungsinstitut TNS Infratest zum Thema „Streit“ befragt. Das Ergebnis: Frauen zoffen sich wesentlich häufiger als Männer.

Das „schwache Geschlecht“ zofft sich häufiger und länger

Jede Frau streitet in Deutschland im Schnitt sage und schreibe 1.092 Minuten oder 18,2 Stunden pro Jahr. Die Männer bringen es dagegen auf gerade einmal 419 Minuten oder knapp sieben Stunden Zoff pro Jahr. Laut Anja-Mareen Decker, Leiterin der ADVOCARD-Rechtsabteilung, lässt sich die geschlechterspezifische Diskrepanz im Streitverhalten mit unterschiedlichen Sichtweisen erklären: „Ein Grund für die unterschiedlichen Streitverhalten von Mann und Frau ist sicherlich auch, dass sie eine kontrovers geführte Diskussion eher als unangenehmen Streit empfinden, während die Männer solche Wortgefechte häufig noch nicht als Streitigkeit klassifizieren.“ Während bei Frauen besonders der Umgangston die Musik mache und damit Streit auslöse, würden Männer vor allem allergisch auf nicht eingehaltene Zusagen reagieren – etwa auf Unpünktlichkeit.

Jüngere Menschen sind streitlustiger

Besonders streitlustig und ausdauernd sind die Jüngeren. Mit zunehmendem Alter nimmt dies wieder ab. Die vielzitierte Altersmilde scheint sich also mit der Zeit tatsächlich bei vielen einzustellen. Im Alter werden die Deutschen offenbar souveräner und damit auch friedlicher. Besonders die Deutschen ab 60 Jahren kommen ohne viele Streitigkeiten durch den Alltag. Pro Woche streiten sie durchschnittlich nur 0,35-mal. Die 30- bis 39-Jährigen suchen im selben Zeitraum hingegen 1,72-mal die Konfrontation. „Diese Altersgruppe ist in der Regel besonders viel Stress ausgesetzt. Kleine Kinder zu Hause, hohe Leistungsanforderungen bei der Arbeit und wenig Zeit für die eigenen Hobbys – das zehrt gewaltig an den Nerven und macht reizbar“, interpretiert die Leiterin der ADVOCARD-Rechtsabteilung.

Berufstätige suchen häufiger die Konfrontation

Mehr Stress, mehr Zoff – diese These wird durch ein weiteres Umfrageergebnis bestätigt. So fliegen bei rund der Häfte der Berufstätigen (48%) mindestens einmal in der Woche die Fetzen. Unter den Befragten ohne Beruf sind es gerade einmal 37,7%. Jeden Tag zanken sich doppelt so viele Berufstätige wie Menschen ohne Job. Decker: „Dass sich Berufstätige so viel häufiger streiten, zeigt: Der Berufsalltag mit viel Stress und vielen Reibungspunkten ist ein Nährboden für Streitigkeiten und Konflikte.“ (sg)