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29. Mai 2018
Strompreise zwischen Stadt und Land driften auseinander

Strompreise zwischen Stadt und Land driften auseinander

In ländlichen Regionen ist Strom teurer als in städtischen Gebieten. Am größten ist der Preisunterschied in Mecklenburg-Vorpommern: Dort müssen Bewohner auf dem Land 13% mehr für ihren Strom zahlen als Stadtbewohner. Lediglich zwei Bundesländer bilden die Ausnahmen.

Die Deutschen müssen in ländlichen Regionen mehr für ihren Strom berappen als in den städtischen Gebieten. Laut einer Auswertung von CHECK24 ist Strom im Bundesdurchschnitt auf dem Land gut 2% teurer als in Städten. Ein Haushalt im ländlichen Bereich mit einem Jahresverbrauch von 5.000 kWh zahlt durchschnittlich 1.438 Euro, in der Stadt sind es nur 1.405 Euro. In den ostdeutschen Bundesländern klaffen die Preise zwischen Stadt und Land mit 4% weiter auseinander als in den westdeutschen (2%).

Größte Preisschere in Mecklenburg-Vorpommern

Am größten ist die Kluft in Mecklenburg-Vorpommern: Dort zahlen Stadtbewohner für 5.000 kWh Strom 1.388 Euro, auf dem Land fallen im Schnitt 187 Euro mehr an, also ein Plus von 13%. Große Unterschiede bei den Strompreisen zeigen sich auch in Schleswig-Holstein (+99 Euro) und Sachsen-Anhalt (+44 Euro). Eine mögliche Ursache für die Unterschiede sind die Netznutzungsentgelte, die rund ein Viertel des Strompreises ausmachen: „In ländlichen Regionen werden die Netznutzungsentgelte durch die geringere Einwohnerdichte auf weniger Schultern verteilt“, erklärt Dr. Oliver Bohr, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Außerdem werden Investitionen in die Energiewende vor allem auf dem Land getätigt und die Kosten dafür anteilig auf die Stromkunden des örtlichen Verteilernetzes umgelegt.“

Niedersachsen und Saarland bilden die Ausnahmen

In zwei Bundesländern gestaltet sich das Preisverhältnis zwischen Stadt und Land allerdings umgekehrt. So kommen in Niedersachsen 5.000 kWh Strom den Stadtbewohnern im Schnitt zwei Euro teurer als den Landbewohnern, r im Saarland sogar 44 Euro.

Die Preise basieren auf dem CHECK24-Strompreisindex, der pro Netzgebiet den Preis des Grundversorgungstarifs, den jeweils günstigsten Tarif des Grundversorgers sowie den je günstigsten Tarif der zehn preiswertesten Alternativanbieter berücksichtigt. Die Preisberechnung basiert auf dem durchschnittlichen Jahresverbrauch eines Vierpersonenhaushalts (5.000 kWh) und erfolgt einmal im Monat. Die Gewichtung wird jährlich anhand des Monitoringberichts der Bundesnetzagentur angepasst. (tk)