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13. Februar 2017
Studie prognostiziert Cyberversicherung ein Milliardengeschäft

Studie prognostiziert Cyberversicherung ein Milliardengeschäft

Die Versicherer stehen angesichts von Digitalisierung und Cyber vor großen Herausforderungen, wie eine aktuelle KPMG-Studie ergeben hat. Laut Analyse bergen aber gerade Cyberversicherungen für die Branche ein enormes Wachstumspotenzial.

Die KPMG-Studie „Neues Denken, neues Handeln – Versicherungen im Zeitalter von Digitalisierung und Cyber“ beleuchtet die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Versicherer. Die Studie hat dabei zwei Aspekte im Blick: Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG hat einerseits anhand der Geschäftsmodelle der Versicherer konkret analysiert, wie die Digitalisierung die Versicherungsbranche direkt oder indirekt in den nächsten Jahren prägen wird. Die Studie nimmt zudem die Vorteile und Geschäftspotenziale in den Blick, die sich für die Versicherungsbranche aus der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ergeben. Denn im Zusammenhang mit der Digitalisierung wachsen auch die Gefahren durch Cyberattacken, wodurch sich für die Versicherungsbranche ein enormes Geschäftspotenzial bietet.

Cybersparte könnte Größenordnung der Kfz-Versicherung erreichen

Durch die Zunahme von Hackerangriffen, die immense Schäden selbst bei vermeintlich gut geschützten Unternehmen verursachen, steigt der Bedarf an Cyberversicherungen, ebenso durch den Fortschritt der Technik hin zu komplexeren Systemen mit höherer Anfälligkeit. Der KPMG-Studie zufolge entwickelt sich Cyber mit einem jährlichen Prämienvolumen von bis zu 26 Mrd. Euro zur größten Versicherungssparte im Schaden- und Unfallgeschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Cyber könnte damit laut KMPG in 20 Jahren die Kfz-Versicherung als volumenstärkste Sparte ablösen.

Die Automatisierung beschleunigt sich

Wie in allen anderen Bereichen bringt die Digitalisierung auch für die Assekuranz selbst große Umwälzungen mit sich, ist aber auch Motor für die Weiterentwicklung von Prozessen und Technologien bei Versicherern. Laut Studie werden bis 2020 im Vertragsmanagement der Sachversicherung rund 70% aller Vorfälle und in der Schadensbearbeitung etwa 45% aller Vorfälle voll-automatisiert und dunkel verarbeitet werden.

Mit der zunehmenden Digitalisierung der eigenen Prozesse im Unternehmen steigt auch die Gefahr vor Cyberattacken auf die Versicherer und ihre Kundendaten. Daher betont die Studie, wie wichtig es für Versicherer ist, die eigenen Systeme vor Hackerangriffen zu schützen. Die nötigen Maßnahmen verursachen zunächst einiges an Kosten, die sich auch in der Ergebnisrechnung der Unternehmen wahrnehmbar niederschlagen dürften. (tk)

Mehr zu Cyberversicherungen lesen Sie als Sonderthema in der März-Ausgabe von AssCompact.