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15. März 2018
Trendverschiebung am deutschen Immobilienmarkt

Trendverschiebung am deutschen Immobilienmarkt

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind 2017 im Schnitt um 5,5% angestiegen. Das geht aus dem Postbank Wohnatlas 2018 hervor. Die Studie zeigt aber auch, dass sich die Trend-Regionen klar verschoben haben. Einige Landkreise kämpfen hingegen mit massiv fallenden Preisen.

Auf dem deutschen Wohnungsmarkt ist die Nachfrage noch immer größer als das Angebot. 2017 war in 242 von 401 deutschen Kreisen und Städten Wohnraum teurer als im Vorjahr. Im bundesweiten Mittel und inflationsbereinigt lag der Anstieg bei 5,5%. In den Großstädten haben die Preise noch schneller angezogen. Diese Ergebnisse sind Teil einer Studie zur Preisentwicklung im Postbank Wohnatlas 2018.

München bleibt Spitzenreiter

Teuerstes Pflaster ist und bleibt München. Durchschnittlich 6.789 Euro mussten Immobilienkäufer pro Quadratmeter Wohnfläche in der bayerischen Landeshauptstadt 2017 zahlen – und damit 8,6% mehr als noch im Vorjahr. Bei den Metropolen folgen dahinter Frankfurt am Main und Hamburg mit 4.212 Euro. Von den zehn teuersten Regionen außerhalb der sieben großen Metropolen, liegt der Großteil im Speckgürtel von München. Als Ausnahme sticht der Spitzenreiter Nordfriesland hervor. Dort wurden im Schnitt 5.647 Euro pro Quadratmeter fällig. Maßgeblich verantwortlich hierfür sind exklusive Ferienwohnungen, besonders auf Sylt.

Die neuen Trend-Regionen

Den mit Abstand rasantesten Preisanstieg verzeichnet der bayerische Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen südlich von Nürnberg. Dort wurden Wohnungen und Häuser gleich um über 25% teurer. Damit sei Weißenburg-Gunzenhausen ein Musterbeispiel für einen neuen Trend: Trend-Regionen außerhalb der klassischen Speckgürtel rund um die Metropolen. Auch Landkreise wie Fulda, Sömmerda, Potsdam-Mittelmark und ganz besonders die Uckermark seien Beispiele für diesen neuen Trend.

Der richtige Zeitpunkt zum Verkauf?

Nicht nur Immobilienkäufer sollten laut der Postbank die Preise im Auge behalten. Auch wer Haus oder Wohnung verkaufen möchte, sollte die Preistrends genau beobachten. „In Regionen mit fallenden Preisen könnte ein zügiger Verkauf vor finanziellen Verlusten schützen“, meint Eva Grunwald, Bereichsleiterin für das Immobiliengeschäft Privatkunden bei der Postbank. Auch das gab es 2017: Eingebrochen sind die Preise im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr am stärksten in den Kreisen Straubing-Bogen in Niederbayern (−26,4%), Main-Spessart in Unterfranken (−21,1%) sowie im thüringischen Nordhausen (−18,4%). (mh)