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18. April 2016
Trotz FinTech & Co.: Deutsche Anleger wollen persönliche Finanzberatung

Trotz FinTech & Co.: Deutsche Anleger wollen persönliche Finanzberatung

Die Mehrheit der Deutschen sieht laut einer aktuellen Umfrage keinen Anlass dazu, das eigene Anlageverhalten zu ändern. Die Bundesbürger setzen sich demnach auch weiter kaum mit Geldanlage auseinander. Wenn sie sich schon damit beschäftigen, ist persönliche Beratung aber nach wie vor für die Mehrheit unverzichtbar.

Nur ein Drittel der Deutschen kümmert sich heute mehr um ihre Geldanlage als vor Beginn der Niedrigzinsphase. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Börse Stuttgart. Weniger als ein Drittel von ihnen ist zudem der Meinung, dass Wertpapiere im aktuellen Umfeld eher in Betracht kommen als in den Jahren davor. „Selbst das Argument, dass Altersvorsorge im derzeitigen Zinsumfeld kaum noch möglich ist, beeindruckt wenig“, meint Dr. Michael Völter, Vorsitzender des Vorstands der Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse e. V. Tatsächlich gaben nur 30% der Befragten an, dass Wertpapiere wie Aktien, Anleihen, ETFs oder Zertifikate für die Altersvorsorge in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden.

Anleger erkennen Bedeutung für Altersvorsorge

Wertpapierbesitzer und Deutsche mit Interesse an Wertpapieren haben laut der Börse Stuttgart in höherem Maße erkannt, dass die Wertpapieranlage im derzeitigen Zinsumfeld Chancen bietet. Unter den Anlegern haben sich 45% im letzten Jahr intensiver mit ihrer Geldanlage beschäftigt. Außerdem sagt rund die Hälfte von ihnen, dass Wertpapiere für die Altersvorsorge wichtiger werden. In der Gesamtbevölkerung würden dagegen zwei Drittel der Befragten keine Wertpapiere erwerben.

Nur jede Vierte kümmert sich regelmäßig

Die Deutschen sind sich der Umfrage zufolge der Auswirkungen niedriger Zinsen auf ihr gespartes Geld nicht bewusst, weil sie sich kaum mit Geldanlage beschäftigen. Nur jeder vierte Bundesbürger setzt sich nach eigenen Angaben mindestens alle 14 Tage mit seiner Geldanlage auseinander. Rund die Hälfte der Befragten kümmert sich halbjährlich, seltener oder nie um sein Geld. Bei den 16- bis 39-Jährigen beschäftigt sich immerhin rund ein Drittel der Befragten mindestens alle 14 Tage mit seiner Geldanlage.

Persönliche Beratung bleibt Pflicht

Persönliche Finanzberatung ist trotz der Konkurrenz durch FinTechs nach wie vor für die Mehrheit der Sparer unabdingbar. 55% der Anleger stimmen der Aussage voll und ganz zu, dass eine persönliche Beratung im Vorfeld einer Geldanlage unabdingbar sei. Außerdem kaufen 60% der Wertpapierbesitzer ihre Finanzprodukte über den Finanzberater ihrer Bank. „Der Bedarf an professioneller Finanzberatung ist weiterhin hoch, der Weg zum selbstständigen Anleger also noch lang“, stellt Völter fest. „Doch langfristig müssen Anleger ihre Geldanlage selbst in die Hand nehmen und sich häufiger damit beschäftigen, als sie das aktuell tun. Dann steigt die Erfahrung und damit die Chance, eine möglichst gute Rendite bei tragbaren Risiken zu erzielen.“ (mh)

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Frank L. Braun am 19. April 2016 - 08:56

Kann die „Beratungsqualität“ als Experte für die Geldanlageberatung in der Öffentlichkeit auf den 1ten Blick sichtbar gemacht werden, macht der Beruf auch wieder Spaß, denn es gibt es nie wieder Umsonst-Beratungen.

Mit der DIN ISO 22222 gibt es für die Bewerbung der „ganzheitlichen Finanzberatung“ den Schlüssel für die nachhaltig finanziell gesicherte und vor allem lebenswerte Berufszukunft, siehe eBook bei mwsbraun.de

Anm. Die „Beweislastumkehr“ bei MiFID II/IDD erfordert diesen Beratungsprozess! Wer es bis 2018 nicht gelernt hat, diesen mit einer Honorar-Option zu verkaufen, wird keinen Spaß mehr bei der Geldanlage-/Altersvorsorgeberatung“ haben.