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24. Februar 2017
Union Investment fordert mehr Engagement der Fondsanbieter

Union Investment fordert mehr Engagement der Fondsanbieter

Die genossenschaftliche Fondsgesellschaft Union Investment hat das verwaltete Vermögen 2016 auf ein neues Rekordniveau gesteigert und dabei auch hohe Mittelzuflüsse im Privatkundengeschäft verbucht. Insgesamt brauche es dennoch ein viel stärkeres Engagement der Fondsanbieter, wenn die Evolution des Sparens weiter vorangetrieben werden soll.

Union Investment hat das verwaltete Vermögen im Jahr 2016 um 31,5 Mrd. Euro auf einen neuen Höchststand von 292,3 Mrd. Euro ausgebaut. Das Nettoneugeschäft lag bei 23,2 Mrd. Euro. Nur im Vorjahr war hier der Wert mit 26,2 Mrd. Euro noch höher. Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 468 Mio. Euro (2015: 556 Mio. Euro). „2016 war kein einfaches, aber für Union Investment erneut ein sehr erfolgreiches Jahr“, sagte Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment, bei der Jahrespressekonferenz der Fondsgesellschaft.

Wieder hohe Mittelzuflüsse im Privatkundengeschäft

Nicht nur bei institutionellen, sondern auch bei privaten Kunden verbuchte Union Investment hohe Zuflüsse. Das Privatkundengeschäft verzeichnete mit 7,1 Mrd. Euro sogar die zweithöchsten Nettomittelzuflüsse seit 2007. Der Bestand privater Gelder stieg damit auf 123,7 Mrd. Euro und erreichte ebenfalls einen Höchststand.

Absatzschlager Multi Asset

Im Zentrum des Interesses standen bei Privatkunden wie im Vorjahr Multi-Asset-Lösungen, offene Immobilienfonds und ratierliches Fondssparen. Bei den Multi-Asset-Lösungen waren mit Nettomittelzuflüssen von 3,1 Mrd. Euro vor allem die PrivatFonds gefragt. Zum Jahresende verwalteten die sechs PrivatFonds-Varianten knapp 17 Mrd. Euro.

Ein Viertel mehr Sparpläne

Die Zahl der Fondssparpläne wuchs im Jahresvergleich um 306.000 auf knapp 1,5 Millionen. Der Bestand erhöhte sich somit gegenüber 2015 um mehr als ein Viertel. Über 90% der Sparplankunden investieren laut Union Investment in Aktien-, Misch- oder Immobilienfonds. „Dennoch fahren viele Anleger nach wie vor auf Sicht und lassen ihr Geld einfach auf dem Girokonto liegen. Wir müssen die Evolution des Sparens weiter vorantreiben.“ So machen Sichteinlagen inzwischen 56% der gesamten Bankeinlagen in Deutschland aus – im Jahr 2008 waren es mit 32% noch deutlich weniger.

Stärkeres Engagement der Fondsanbieter erforderlich

Vor diesem Hintergrund fordert Reinke die Fondsanbieter in Deutschland auf, noch näher an die Kunden heranzurücken. Die Anbieter müssten den Anlegern Brücken für den schrittweisen Einstieg in eine ausgewogene Vermögensstruktur bauen. Gefragt seien Anlagelösungen mit einem breiten Angebot an verschiedenen Rendite- und Risiko-Optionen für unterschiedliche Kundenanforderungen.

Stimme für Kundeninteressen erheben

Reinke appelliert zudem an die Fondsgesellschaften als Treuhänder von rund 50 Millionen Sparern in Deutschland, mit einer unüberhörbaren Stimme für die Interessen ihrer Kunden einzutreten: „Diesem gesellschaftspolitischen Gewicht sollten wir alle Rechnung tragen, indem wir uns noch stärker in öffentliche Debatten einschalten und deutlich machen, dass die Verantwortung für den Wohlstand der Menschen in diesem Land auch in unseren Händen liegt.“ (mh)