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8. Mai 2015
Unsicherheit, Skepsis, aber großes Potenzial: Deutschlands Aktienkultur

Unsicherheit, Skepsis, aber großes Potenzial: Deutschlands Aktienkultur

Das Interesse an Aktien ist größer als es die Zahl der tatsächlichen Aktionäre vermuten lässt. Das zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Aktieninstituts und der Börse Stuttgart. Demzufolge prägen aber auch Missverständnisse, Vorurteile und Unsicherheit das Verhältnis der Deutschen zur Aktienanlage.

Mehr als die Hälfte der Deutschen würde keinen einzigen Cent in Aktien oder Aktienfonds anlegen, wenn sie 10.000 Euro für 25 Jahren anlegen sollten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Deutschen Aktieninstituts und der Börse Stuttgart. Immerhin 45% zeigen damit aber Interesse an einer langfristigen Aktienanlage. „Das liegt deutlich über dem tatsächlichen Anteil der Aktionäre und Aktienfondsbesitzer in Deutschland von aktuell 13,1%“, kommentiert Dr. Christine Bortenlänger, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Aktieninstituts.

Intensive Aufklärungsarbeit notwendig

Um dieses Potential zu erschließen, sei eine intensive Aufklärungsarbeit notwendig. Vor allem bei Nicht-Aktienbesitzern gibt es laut der Untersuchung ein hohes Maß an Unsicherheit, für wen Aktien als Geldanlage überhaupt geeignet sind. Besonders hartnäckig hält sich demnach das Vorurteil, dass Aktien gute bzw. ausgeprägte wirtschaftliche Kenntnisse voraussetzen. Dieser Ansicht sind nahezu drei von vier Befragten. Mehr als jeder Zweite hält sie zudem bei kleineren Anlagebeträgen für nicht sinnvoll, und knapp die Hälfte für riskant.

Auch die Politik gefragt

Bedenklich stimmt die Studienautoren, dass die Finanzkrise die Einstellung zur Aktie offenbar noch verschlechtert hat, obwohl die Ursachen für die Finanzkrise nicht in den Aktienmärkten zu finden sind. Laut Bortenlänger sind nicht nur die Marktteilnehmer gefordert, um die Aktienkultur zu verbessern: „Auch die Politik kann und muss Impulse für die Aktie setzen, damit die Deutschen Aktie und Kapitalmarkt für den Vermögensaufbau und die Sicherung des Lebensstandards im Alter stärker nutzen. Je länger die aktuelle Niedrigzinsphase dauert, desto wichtiger ist das.“ (mh)