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5. April 2018
Verharmlosen Crowdinvesting-Plattformen die Risiken?

Verharmlosen Crowdinvesting-Plattformen die Risiken?

Crowdinvesting boomt. Vor allem die Schwarmfinanzierung von Immobilien ist bei deutschen Anlegern beliebt. Eine Studie der Universität Bamberg im Auftrag des baden-württembergischen Verbraucherschutzministeriums stellt den Plattformen nun aber ein ernüchterndes Zeugnis in Sachen Risikoaufklärung aus.

Werden Anleger bei Crowdinvesting-Projekten nicht ausreichend über mögliche Risiken aufgeklärt? Diese Frage sollte ein Expertenteam der Universität Bamberg im Auftrag des baden-württembergischen Verbraucherschutzministeriums beantworten. „Diese Frage leider eindeutig verneint werden“, kam Peter Hauk, Landesminister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, im Rahmen der Veröffentlichung der entsprechenden Studie zu einem klaren Fazit.

Oft keine vollständige Aufklärung

Der Studie lag eine qualitative Analyse der Vermögensanlagen-Informationsblätter (VIBs) von etwa 400 Anlageprodukten zugrunde. Die Studienautoren kommen zu dem Ergebnis, dass die Crowdinvesting-Plattformen oft nicht vollständig über die damit verbundenen Risiken aufklären. So würden in den beiliegenden VIBs der Projekte oft wichtige Informationen zu Chancen und Risiken der Investments fehlen.

Illusion der guten Informiertheit

Trotz des Informationsmangels werde oft die Illusion erzeugt, gut informiert zu sein. Vielen Schwarminvestoren dürfte laut Studienautor Andreas Oehler vom Lehrstuhl für Finanzwirtschaft der Universität Bamberg nicht klar sein, dass Banken und Projektentwickler die mit den Immobilienprojekten verbundenen Risiken nicht in ihre eigene Bilanz nehmen wollen.

Verbesserungsvorschläge

Um die Aufklärung zu verbessern, fordern die Studienautoren und ihre Auftraggeber, dass die Befreiungen nach dem Vermögensanlagengesetz beenden werden, zum Beispiel in Bezug auf die fehlende Prospektpflicht. Zudem sollten die Plattformen zukünftig der BaFin-Aufsicht unterstellt werden. (mh)